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Sonntag, 19. Juli 2015

Rezension Theresa Révay

"An den Ufern des Bosporus" von Theresa Révay

  • Taschenbuch: 480 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (22. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442482313
  • ISBN-13: 978-3442482313
Inhaltsangabe:

Istanbul 1918. Nach Ende des 1. Weltkriegs ist die Stadt von den Siegermächten besetzt, das einst glanzvolle Osmanische Reich scheint dem Untergang geweiht. Als Frau des Sekretärs von Sultan Mehmed VI. lebt Leyla mit ihrer Familie in der Pracht eines traditionellen Harems – doch um sich herum verspürt die junge Frau den Anbruch einer neuen Epoche, die Faszination der modernen Zeit. Mit ihrem Bruder engagiert sie sich im Widerstand und begegnet so ihrer großen Liebe: Hans, einem deutschem Archäologen und Revolutionär. Hans und Leyla wissen, dass sie füreinander bestimmt sind, auch wenn ihre Liebe nicht sein darf. Und doch kreuzen sich ihre Wege immer wieder unter schicksalhaften Umständen ... 

Autoreninfo:

Theresa Révay, 1965 in Paris geboren und aufgewachsen, studierte französische Literatur an der Sorbonne. Sie veröffentlichte ihren ersten Roman mit Anfang zwanzig. Danach arbeitete sie viele Jahre als Übersetzerin und Gutachterin für verschiedene französische Verlage. Mit "Die weißen Lichter von Paris", dem ersten Roman über die russiche Gräfin Xenia Ossolin, landete sie in Frankreich einen großen Bestseller. "An den Ufern des Bosporus" ist ihr vierter Roman bei Goldmann.

Meine Meinung:

Titel: Eine Liebe, die nicht sein darf...

Als Leserin von historischen Romanen bevorzuge ich vor allem die Zeit der Weltkriege und freute mich sehr über die Entdeckung dieses Buches, welches um 1918 spielt und dann noch im magischen Istanbul. Es war mein erstes Buch der Autorin.

Die Autorin entführt uns in die Türkei nach dem ersten Weltkrieg. Hier ist das Leben nicht von der Freude über das Ende des Krieges geprägt, denn das Land zählt zu den Verlierern. So ergeben sich auch Leyla und ihr Mann dem Schicksal und nehmen in ihrem prächtigen Haus die Besatzer auf. Welche Veränderungen wird das Land durchlaufen und wie wird es Leyla ergehen?

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich einen historischen Roman, der ausschließlich in der damaligen Zeit ab 1918 spielt. Es ist in drei Teile gegliedert und sobald ein Orts- oder Jahreswechsel stattfindet, ist dieser über dem jeweiligen Kapitel vermerkt, was unheimlich hilft beim Verständnis ist. Zudem bekommt man als Leser eine Karte (zu Beginn des Buches) und ein Glossar (am Ende) geboten.

Anders als in anderen Romanen zu dem Thema, stehen der verlorene Krieg und die politischen Umwälzungen mit an erster Stelle, was mir sehr gut gefallen hat. Erst danach schmiegt sich das Schicksal von Leyla an die Ereignisse an.

Von den handelnden Personen werden vor allem Leyla und Hans beleuchtet. Mir hat ganz besonders Leyla mit ihrer offenen und aufgeweckten Art gefallen. Obwohl sie aus gutem Hause stammt, ist sie sich nicht zu schade für eine Sache einzustehen und sich für andere einzusetzen.

Das Hin und Her zwischen ihr und Hans wurde spannend dargestellt und es ist gewiss keine leicht daher erzählte Liebesgeschichte.

Besonders hervorheben möchte ich den sehr verspielten und detaillierten Schreibstil der Autorin, der mir die Bilder vor die Augen gemalt hat, Geräusche in den Ohren zum Erklingen brachte und Gerüche in der Nase entstehen ließ. Ich konnte mir alles problemlos vorstellen.

Bisher hatte ich mich noch nicht mit der Rolle der Türkei im ersten Weltkrieg befasst, daher konnte ich durch diesen Roman einiges dazu lernen.

Fazit: Ein toller Schmöker, der Geschichte zum Anfassen beschreibt und für Wissenszuwachs sorgt. Ich kann den Roman daher nur empfehlen. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen