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Mittwoch, 30. September 2015

Rezension Andreas Gruber

"Racheherbst" von Andreas Gruber

  • Taschenbuch: 512 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (14. September 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442482410
  • ISBN-13: 978-3442482412
Inhaltsangabe:

Unter einer Leipziger Brücke wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau angespült. Walter Pulaski, zynischer Ermittler bei der Polizei, merkt schnell, dass der Mord an der Prostituierten Natalie bei seinen Kollegen nicht die höchste Priorität genießt. Er recherchiert auf eigene Faust – an seiner Seite Natalies Mutter Mikaela, die um jeden Preis den Tod ihrer Tochter rächen will. Gemeinsam stoßen sie auf die blutige Fährte eines Serienmörders, die sich über Prag und Passau bis nach Wien zieht. Dort hat die junge Anwältin Evelyn Meyers gerade ihren ersten eigenen Fall als Strafverteidigerin übernommen. Es geht um einen brutalen Frauenmord – und eine fatale Fehleinschätzung lässt Evelyn um ein Haar selbst zum nächsten Opfer werden... 

Autoreninfo:

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und vier Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Er hat bereits mehrere äußert erfolgreiche und preisgekrönte Erzählungen und Romane verfasst. 

Meine Meinung:

Titel: Der zweite Fall für Walter Pulaski…

Nachdem mir „Todesurteil“ von Andreas Gruber schon gut gefiel, wollte ich nur zu gern einen weiteren Thriller von ihm lesen. Erst als ich das Buch in den Händen hielt, merkte ich, dass es sich nicht um einen Maarten S. Sneijder Fall handelt, sondern nach „Rachesommer“ um den zweiten Teil mit Walter Pulaski, was der Unterhaltung aber keinen Abbruch tat. Zudem liebe ich die Stadt Leipzig, also warum nicht diese Stadt mal als Setting probieren. Und ich denke man kann diesen Fall auch gut ohne Vorkenntnis von „Rachesommer“ lesen.

Im Buch hat Walter Pulaski einen eher nichtssagenden Fall zu bearbeiten, nämlich den Mord an einer Prostituierten. Ungewöhnlich ist nur die Art der Tötung, die mehr geplant als zufällig erscheint. Walter wird stutzig und beginnt trotz der angeblichen Nichtigkeit des Falls weiter auf eigene Faust zu ermitteln und stößt dabei auf einen Serientäter der besonderen Art. Wird Walter ihn dingfest machen können?

Auch hier weiß der Autor sofort wieder mit seinem ganz besonderen Schreibstil zu fesseln. Er schildert die Ereignisse offen, ohne etwas zu beschönigen und man muss als Leser schon hart im Nehmen sein, denn wir erfahren was den Opfern passiert ist. Für mich war das definitiv keine Lektüre für die Nacht. Zudem kann man sich die Umgebung unheimlich gut vorstellen.

Die dargestellten Charaktere haben jeweils ihren ganz eigenen Charme. Walter besticht durch seine bissige, teils freche Art, was mir manches Mal sogar imponiert hat. Man muss ihn einfach mögen, weil er so normal und schnörkellos ist. In Evelyn Meyers konnte ich mich gut hineinversetzen. Die Einblicke in den Alltag einer Anwältin fand ich spannend und man kann sich seine Klienten nun mal nicht aussuchen.

Die Ereignisse werden durch einen allwissenden Erzähler vermittelt und als Leser begleiten wir mal Walter in Leipzig, mal Evelyn in Wien und auch dem Täter schauen wir über die Schulter. Gerade dieser Wechsel sorgte für zusätzliche Spannung.

Der Autor hat zahlreiche Wendungen eingebaut, mit denen man als Leser partout nicht rechnet.

Fazit: Ein Buch, das unheimlich spannend und unterhaltsam ist. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ideal um auf dem Sofa zu klönen und sich herrliche Schauer über die Haut jagen zu lassen…

Bewertung: 5/ 5 Sternen