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Montag, 21. Dezember 2015

Rezension Anne Gesthuysen

"Sei mir ein Vater" von Anne Gesthuysen


Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (12. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462048325
ISBN-13: 978-3462048322


Inhaltsangabe:

Als Lilie erfährt, dass der Vater ihrer Freundin Hanna schwer erkrankt ist, will sie sich umgehend auf den Weg an den Niederrhein machen, zu den beiden Menschen, die sie bereits vor vielen Jahren zur Ersatzfamilie erkoren hat. Doch in ihrer Pariser Wohnung erwischt sie einen Einbrecher, der ausgerechnet ein altes Bild klauen will, das bislang höchstens sentimentalen Wert für sie besaß. Der Eindringling entkommt und Lilie findet einen mysteriösen Brief einer Frau namens Georgette Agutte im Bilderrahmen. Da sie weiß, wie sehr Hannas Vater Geheimnisse liebt, nimmt sie das ramponierte Bild und den Brief kurzerhand mit nach Xanten. Als ein Restaurator weitere rätselhafte Entdeckungen macht, drängt Hannas Vater auf eine letzte gemeinsame Reise. Die drei begeben sich auf Spurensuche bis nach Frankreich und auf die Antillen und finden mehr über das faszinierende Leben der Malerin heraus, die Lilies Ururgroßtante war. 

Autoreninfo:

Anne Gesthuysen wurde 1969 am unteren Niederrhein geboren. Nach dem Abitur in Xanten studierte sie Journalistik und Romanistik. In den 90er-Jahren arbeitete sie mehrfach bei Radio France, ansonsten fühlt sie sich seit Ende der 80er-Jahre in den deutschen Medien wohl. Als Reporterin hat sie für WDR, ZDF und VOX gearbeitet, schließlich auch als Moderatorin. Seit 2002 moderierte sie das "ARD-Morgenmagazin". Ende 2014 gab sie diese Nachtschichten aber auf, um sich tagsüber an den Schreibtisch zu setzen und ihren zweiten Roman zu Ende zu schreiben.

Meine Meinung:

Titel: Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln...

Nachdem mir bereits "Wir sind doch Schwestern" von der Autorin unheimlich gut gefiel, musste ich natürlich wissen wie ihr neuer Roman so ist. Dieses Mal verwebt sie in ihrem fiktiven Roman die real existierende Malerin Georgette Agutte. Mit großen Erwartungen begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte selbst geht es in erster Linie um die Französin Lilie Agutte, die alleinerziehende Mutter ist. Nachdem sie erfährt, dass ihr deutscher Gastvater und Papaersatz schwer erkrankt ist, macht sie sich zu ihm auf dem Weg. Im Gepäck hat sie ein altes Bild, das fast gestohlen wurde und dessen Bedeutung sie nun näher ergründen will. Wird sie das Geheimnis des Bildes lüften können?

Die Handlung wird uns über zwei Erzählstränge näher gebracht und ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Ereignisse. Zum Einen erleben wir das Jahr 2007 in Deutschland, wo Lilie ihre Freundin Hanna und dessen Vater besucht und sie der Geschichte des Bildes nachgehen. Zum Anderen erleben wir die Zeit der Jahrhundertwende, in der die begnadete Malerin Georgette Agutte lebt und Freundschaften zu Malern wie Matisse und ähnlichen pflegt.

Die Autorin schreibt sehr bildhaft und detailverliebt, was mir hier wirklich gut gefallen hat. Es fällt einem wirklich leicht der Handlung zu folgen, da sie einfach unheimlich spannend ist. Für mich waren beide Handlungsstränge gleich stark.

Die dargestellten Charaktere werden mit sehr viel Liebe dem Leser näher gebracht. Gerade in die Frauencharaktere konnte ich mich hervorragend einfühlen.

Wer sich für Kunst interessiert, darüber aber noch nicht allzu viel weiß, der wird mit diesem Roman noch einiges an Wissen ansammeln können.

Mit diesem Buch hat Frau Gesthuysen bewiesen, dass sie schreiben kann.

Fazit: Eine Familiengeschichte voller Gefühl, die ich nur wärmstens empfehlen kann. Die Autorin ist ein Garant für gute Unterhaltung. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen