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Sonntag, 10. Januar 2016

Rezension Liliana Le Hingrat

"Das dunkle Herz der Welt" von Liliana Le Hingrat


Broschiert: 768 Seiten
Verlag: Knaur TB (2. November 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426517590
ISBN-13: 978-3426517598


Inhaltsangabe:

Das heutige Rumänien im 15. Jahrhundert: Vladislav Basarab Draco, Ritter des Drachenordens, kämpft um den walachischen Thron seines Vaters. Dabei gerät er in Konflikt mit den Königen von Ungarn und Polen, die, selbst verfeindet, ihren eigenen Anwärter auf den walachischen Thron setzen wollen.
Im Alter von fünf Jahren von seiner Familie getrennt, wächst Vladislav am Hof König Sigismunds auf, als Geisel und Garant für die Politik seines Vaters, des Fürsten Mircea Basarab. Der ungarische Monarch, der auch der Großmeister des Drachenordens ist, nimmt ihn in seine Dienste und am 8. Februar 1431, in Nürnberg, in die höchste Klasse der Societas Draconis auf.


Autoreninfo:

Liliana Le Hingrat wurde 1967 in Rumänien geboren. Sie studierte Geschichtswissenschaften an der Universität "Alexandru Ioan Cuza" zu Iasi und arbeitete als freie Korrespondentin für eine rumänische Tageszeitung. Ihre erworbenen Fachkenntnisse während des Geschichtsstudiums sowie die Leidenschaft fürs Schreiben flossen in ihren historischen Debütroman "Das dunkle Herz der Welt" ein. Heute lebt sie in der Nähe von Köln und engagiert sich für die Restaurierung der einsturzgefährdeten Kirchburgen aus Transsylvanien in Rumänien.

Meine Meinung:

Titel: Geschichtliche Einblicke in das Europa des 15. Jahrhunderts...

Ich wollte das Buch in erster Linie lesen, weil ich mit Rumänien und Transsylvanien immer nur Dracula in Verbindung gebracht habe, dabei hat das Land mehr Bedeutung als ich je geahnt hatte.

In der Geschichte geht es um Vladislav, der in den mächtigen Drachenorden aufgenommen wird. Doch mit der gewonnenen Macht, bekommt er auch Pflichten zugeteilt, die sein Leben gehörig verändern. Wird Vladislav seinen Weg gehen können?

Anfänglich tat ich mich etwas schwer mit der Geschichte, was aber keinesfalls mit der Schreibe der Autorin zu tun hatte. Ich musste mich zunächst einfach an die unaussprechlichen Namen gewöhnen, die mir zunächst nur schwer über die Lippen wollten.

Frau Le Hingrat gelingt es in diesem Roman sehr gut die Zerrissenheit Europas, sowie den Kampf der Kulturen und Religionen näher zu bringen. Dabei beschönigt sie weder etwas, noch nimmt sie Partei für eine Seite ein, sondern schildert objektiv, sofern dies möglich ist, die Ereignisse.

Gerade die vielen Intrigen und Machtkämpfe haben mich in Erstaunen versetzen können und was alles notwendig war, um einfach sein angestammtes Leben leben zu können.

Die dargestellten Charaktere wuchsen einem langsam aber sicher ans Herz. Mir hat die langsame Annäherung an die Protagonisten gefallen.

Das Buch wird abgerundet durch bunte Karten im Einband und ein ausführliches Personenregister, was erheblich zur Orientierung beiträgt.

In meinen Augen ein Buch mit Anspruch, dass sich nicht wie ein leichter Schmöker weglesen lässt, sondern den Leser durchaus fordert. Aber wenn man durchhält, wird man mit einem immensen Wissenszuwachs belohnt.

Fazit: Ein historischer Roman, der mir völlig unbekannte Geschichte näher gebracht hat. Gern empfehle ich das Buch weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen