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Freitag, 15. Januar 2016

Rezension Nele Löwenberg

"Straße nach Nirgendwo" von Nele Löwenberg


Broschiert: 496 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548287387
ISBN-13: 978-3548287386

Inhaltsangabe:


Nach einem Familienstreit hat die 17-jährige Sheridan Grant Nebraska verlassen, um in New York ihr Glück als Sängerin zu suchen. Doch ein blutiger Amoklauf ihres Bruders Esra macht ihre Träume zunichte. Eine abenteuerliche Flucht vor der Presse und den hasserfüllten Anschuldigungen ihrer Adoptivmutter führt Sheridan durch halb Amerika. Während sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen, deckt Detective Jordan Blystone ein dreißig Jahre altes Familiengeheimnis auf und bringt Rachel Grant deswegen vor Gericht. Hin- und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach ihrer Heimat und der Chance, die Schatten der Vergangenheit für immer hinter sich zu lassen, muss Sheridan eine schwere Entscheidung treffen...

Meine Meinung:

Titel: Um einiges schwächer als der Vorgänger...

Nachdem ich "Sommer der Wahrheit" als wahre Überraschung empfand, denn das Schicksal von Sheridan Grant hat mich wirklich begeistern können, wollte ich nur zu gern wissen wie es mit ihr weitergeht.

Vor Lektürestart sollte man wissen, dass es sich um eine Fortsetzung handelt, denn für meinen Geschmack sollte man den Vorgänger kennen, um dieses Buch zu verstehen, da dauernd auf Vergangenes hingewiesen wird, dies aber nicht näher erläutert wird.

Auch dieses Mal geht es selbstverständlich um Sheridan, die endlich die Farm ihrer Adoptiveltern verlassen will, um Sängerin zu werden. Doch dann kommt ihr Bruder Esra ihr in die Quere, denn er begeht ein schreckliches Massaker, weshalb Sheridan durch das gesamte Land von der Presse verfolgt wird. Wird ihr jemals ein ruhiges Leben vergönnt sein?

Unsere Hauptakteurin Sheridan fungiert als Ich- Erzählerin, so dass wir ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr intensiv miterleben dürfen.

Ich tat mich mit der Lektüre lange schwer, weil mir der Roman wie eine Wiederholung des ersten Teils erschien. Das Massaker war unglaublich spannend und danach geschah einfach gut 250 Seiten lang nichts, außer dass Sheridans Leben noch einmal beleuchtet wurde, dabei kennen Leser, die "Sommer der Wahrheit" gelesen haben, das alles schon.

Interessant wurde es in meinen Augen erst ab der Mitte des Buches, bis dahin muss man wirklich erst einmal durchhalten. Dann wird nämlich nicht nur das Leben von Sheridan beleuchtet, sondern auch das von dem sympathischen Detective Lieutenant Jordan Blystone.

Sheridans Leben erscheint auch hier als Aneinanderreihung schrecklicher Erlebnisse. Kaum glaubt man, dass sie nun wirklich genug durchlebt hat, da wird sie wieder hintergangen. Klar fühlt und leidet man mit ihr, nur fragte ich mich manches Mal, ob ein Mensch allein wirklich so viel Elend erleiden kann und trotzdem seinen Weg geht?

Die Nebenhandlung um Jordan Blystone hat mich total fesseln können. Er ist einfach ein so liebenswerter Charakter, der alles Glück der Welt verdient hat. Das Lüften seines Geheimnisses hat mir den Atem verschlagen, das war wirklich ungemein spannend und überraschend.

Das Ende ist leicht offen angelegt, so dass ein dritter Teil möglich wäre, allerdings würde ich diesen dann eher nicht lesen, da ich denke, dass nun alles über die Grants erzählt worden ist.

Fazit: Eine solide Fortsetzung mit einigen Schwächen, die ich nicht zwingend gebraucht hätte. In meinen Augen ist der Roman um einiges schwächer als sein Vorgänger. Wer durchhält wird aber dann doch noch belohnt.


Bewertung: 3/ 5 Sternen