"Freestyler" von Katja Brandis
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (8. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3407821018
ISBN-13: 978-3407821010
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:
Für
ihren Traum vom Olympischen Gold optimieren "Freestyler" ihre Körper
ganz legal mit High-Tech-Prothesen und Implantaten. Die junge Sprinterin
Jola ist nicht sicher, ob sie sich operieren lassen will. Der Druck ist
hoch: Mit einem modifizierten Körper hätte sie vielleicht eine Chance
auf eine Medaille bei den Olympischen Spielen 2032 - so wie Ryan, der
beinamputierte Sprinter, in den sie sich verliebt hat. Aber die neue
Technik birgt Gefahren. Und bald geht es nicht mehr nur um den Sieg,
sondern um Leben und Tod...
Autoreninfo:
Katja
Brandis, geb. 1970, ist seit vielen Jahren begeisterte Taucherin. In
den Meeren dieser Welt hat sie unvergessliche Begegnungen mit Haien,
Rochen und Delfinen erlebt. An Land arbeitet sie als freie Autorin und
hat bereits zahlreiche Abenteuer- und Fantasyromane für Jugendliche
veröffentlicht. Sie lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von München.
Meine Meinung:
Titel: Leistungssport mal anders, jugendgerecht verpackt…
Auf
ein neues Jugendbuch von Katja Brandis freute ich mich sehr, habe ich
doch gern „Vulkanjäger“ und „Floaters – Im Sog des Meeres“ gelesen. Hier
dachte ich allerdings vor Lektürestart, dass das gewählte Thema nicht
meins ist als Sportmuffel, aber da mich die Autorin bisher noch nie
enttäuscht hat, wagte ich den Sprung ins kalte Wasser und wurde belohnt.
Die
Geschichte spielt in der nahen Zukunft ab dem Jahr 2030 und entführt
uns ins Sportlermilieu. Jola ist eine gute Sprinterin, doch ihr
Leistungslevel wäre steigerbar. Mittlerweile ist es möglich den eigenen
Körper zu optimieren, doch was für Folgen kann das haben? Lebt Jola mit
ihren Defiziten oder wird sie sich dem Verbesserungswahn beugen?
Auffällig
ist, dass die Autorin mit Jola nicht nur eine interessante Hauptfigur
erschaffen hat, sondern auch diverse Nebencharaktere vorstellt, die dem
Leser ans Herz wachsen. Mein Highlight hier war ganz klar der
Beinamputierte Ryan, der sein Herz am rechten Fleck hat und eine wahre
Kämpfernatur ist. Mein Herz konnte er im Sturm erobern.
Frau
Brandis gelingt es sehr gut die Stimmung unter den Sportlern
einzufangen und wie es ist als Team seinen Mann zu stehen. Gerade
Nichtsportler wie meine Wenigkeit haben hier einige erhellende Momente.
Besonders
gelungen empfand ich das Einstreuen von komplizierten Situationen für
Menschen mit Einschränkungen, denn gerade für Gehbehinderte ist der
Alltag oft nicht leicht, da Treppen unüberwindbar scheinen und
Bordsteine wie wahre Felsen demjenigen im Weg liegen.
Ungemein
eindringlich wird geschildert, was für Modifikationen am menschlichen
Körper möglich sind, dass diese aber mitunter nicht folgenlos bleiben.
Diese Möglichkeiten fand ich doch sehr erschreckend und hoffe stark,
dass es dazu erst einmal nicht kommen wird. Gerade unter Sportlern sorgt
so etwas nur noch mehr für Neid und Konkurrenzkampf.
Der
Jugendroman lädt zum Nachdenken ein, denn sehr bald stellt man sich die
Frage wie weit man selbst für den Erfolg gehen würde und ob man das
eigene Leben sogar dafür riskieren würde.
Fazit:
Ein tolles Jugendbuch, das eine interessante Zukunft beleuchtet, die
real möglich scheint. Ideal für jung und alt. Lesenswert, von mir gibt
es eine klare Kaufempfehlung. Klasse!
Bewertung: 5/ 5 Sternen