"Im Jahr des Affen" von Que Du Luu
Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
Verlag: Königskinder (18. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551560196
ISBN-13: 978-3551560193
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Inhaltsangabe:
Mini
ist eine Banane: außen gelb und innen weiß. Ihr Vater hingegen bleibt
durch und durch gelb: Er spricht nur gebrochen Deutsch und betreibt ein
Chinarestaurant. Als ihr Vater ins Krankenhaus kommt, muss Mini im
Restaurant schuften, sich mit dem trotzigen Koch streiten – und sie kann
Bela nicht wiedertreffen, bei dem sie so viel Ruhe gefunden hat. Dann
reist auch noch Onkel Wu an. Der traditionsbewusste Chinese holt die
Vergangenheit wieder hoch: das frühere Leben, die gefährliche Flucht als
Boatpeople aus Vietnam. Poetisch, klug, unterhaltsam: Der ungewöhnliche
Roman erzählt von der Tragik des Andersseins, der Suche nach Heimat und
der Suche nach Glück.
Autoreninfo:
Que
Du Luu, 1973 geboren in Saigon/Südvietnam, ist chinesischer Abstammung.
Nach Ende des Vietnamkriegs flüchtete sie wie Millionen andere
Boatpeople über das Meer. In Bielefeld betrieb die Familie ein
China-Restaurant. Luu erhielt u. a. den
Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis und den Hohenemser Literaturpreis.
Nach zwei Erwachsenenromanen ist „Im Jahr des Affen“ ihr erstes Buch bei
Königskinder.
Meine Meinung:
Titel: Wer bin ich eigentlich?
Der
Buchtitel klang so witzig und als ich dann das äußerst hübsche Cover
sah, da war meine Neugierde geweckt und ich begann mit der Lektüre.
Im
Buch geht es um Mini, die chinesische Wurzeln hat, aber von klein auf
in Deutschland lebt. Für die Deutschen ist sie eine Chinesin, für die
Chinesen eine Deutsche. Gefangen zwischen den beiden Kulturen versucht
sie ihr Leben zu meistern. Wird ihr dies trotz aller Umstände gelingen?
Mini,
die eigentlich Minh Thi heißt, agiert hier als Ich- Erzählerin. Dadurch
ist man ganz nah am Geschehen und erhält Einblicke in ihre
Gedankenwelt. Ihre Zerrissenheit zwischen den Kulturen war spürbar und
erst dadurch wird einem erst bewusst wie groß eigentlich die
Unterschiede sind, was ich anfänglich gar nicht gedacht habe.
Der
Schreibstil der Autorin ist sehr nüchtern und macht es einem daher
nicht leicht Zugang zur Geschichte und zu den Figuren zu finden. Fast
möchte man die Schreibe als emotionslos bezeichnen. Durch diese
Erzählweise hatte ich eher das Gefühl als Beobachter zu fungieren, aber
nicht wirklich in der Geschichte anzukommen bzw. abtauchen zu können.
Die
Einblicke in die chinesische Kultur durch das Traditionsbewusstsein von
Minis Onkel waren interessant und sorgen für Wissenszuwachs. Allerdings
wird der Roman dadurch nicht gerade zu leichter Kost.
Ich
schätze mal, dass die Autorin hier anhand eigener Erfahrungen die
Handlung ausgedacht hat, was es nicht gerade einfacher macht das Buch zu
rezensieren, da solch persönliche Erfahrungen immer subjektiv sind und
vom Leser gar nicht so gewertet werden können wie von demjenigen, der
selbst betroffen ist.
Das Jugendbuch passt auf jeden Fall in
unsere heutige Zeit und sorgt dafür sich besser in Flüchtlinge und
Zuwanderer hineinversetzen zu können. Allerdings liest man hier keine
beschwingte Unterhaltungslektüre, weshalb man für diese Geschichte in
der richtigen Stimmung sein sollte, nicht dass sie einen emotional nach
unten zieht, denn Minis Leben ist alles andere als leicht.
Fazit:
Eine durchaus lehrreiche Geschichte, die sich etwas schwergängig lesen
ließ. Von mir daher nur eine bedingte Leseempfehlung.
Bewertung: 3/ 5 Sternen