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... im Januar 2015

Nr. 9: "Geist des Bösen" von Oliver Kern

  • Taschenbuch: 450 Seiten
  • Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (4. Dezember 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3802592905
  • ISBN-13: 978-3802592904

Inhaltsangabe:

In der Nähe von Stuttgart wird die Leiche eines Nigerianers gefunden. Im Gesicht trägt er seltsame Schnittwunden. Kristina Reitmeier und ihr Team vermuten einen Streit unter Drogenhändlern, aber diese Spur endet in einer Sackgasse. Liegt vielleicht doch ein Mord mit ausländerfeindlichem Hintergrund vor? Oder war die Tat gar religiös motiviert? Die Stuttgarter Polizei kann nichts ausschließen, als auf einmal eine unglaubliche Entdeckung alles auf den Kopf stellt …

Autoreninfo:

Oliver Kern wurde 1968 in Esslingen am Neckar geboren. Er arbeitet in der Werbebranche als Art Director und Illustrator. 2007 erschien sein erster Roman. 


Meine Meinung:

Titel: Daniel und Kristina ermitteln wieder…

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den zweiten Teil um das Ermittlerduo Wolf/ Rittmeier, wobei ich den ersten Teil („Die Kälte in dir“) nicht kenne, was aber von mir nicht als störend empfunden wurde, da durch Rückblenden bisherige Ereignisse noch einmal kurz beleuchtet werden.

Wir befinden uns in Stuttgart und es wurde die Leiche eines Farbigen gefunden. Wurde hier ein Drogendealer um die Ecke gebracht? Oder haben gar Rechtsradikale unser Opfer auf dem Gewissen? Kristina und ihr Team ermitteln, aber die Spuren sind nicht schlüssig. Werden sie den Fall überhaupt lösen können?

Gut gefallen hat mir, dass Herr Kern ungemein viele Finten in die Geschichte eingewebt hat, so dass man von den Wendungen in der Geschichte überrascht wird und man die eigenen Vermutungen immer wieder über den Haufen wirft. Die Handlung ist klar strukturiert und mündet in einem schlüssigen und logisch nachvollziehbaren Ende. Der Fall ist spannend und die Beschreibungen der Ermittlertätigkeiten haben mir gut gefallen, allerdings würde ich das Buch eher im Krimibereich einordnen.

Die dargestellten Charaktere sind sehr unterschiedlich und teils außergewöhnlich. Kristina mochte ich ehrlich gesagt so gar nicht. Sicherlich befindet sie sich privat in einer schwierigen Lage, aber sie ist eine Zicke vor dem Herrn. Mit Daniel hatte ich anfänglich auch so meine Probleme, aber man merkt im Verlauf der Geschichte wie er sich entwickelt und das hat mir gut gefallen. Von Daniel würde ich in einer nächsten Geschichte gerne mehr erfahren, während Kristina gern durch jemand anderen ausgetauscht werden darf oder sie sich einfach extrem verändern muss, um zu gefallen.

Die Schreibe des Autors ließ sich angenehm lesen und es ist mal spannend einen Kriminalfall mit deutschem Setting zu lesen.

Fazit: Das Buch hat mir gut gefallen und mich neugierig auf Teil eins werden lassen. Lesenswert!


Bewertung: 4/ 5 Sternen  

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Nr. 8: "Infinity Drake - Scarlattis Söhne" von John McNally


  • Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
  • Verlag: Loewe; Auflage: 1 (14. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785580649
  • ISBN-13: 978-3785580646
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre

Inhaltsangabe:

Infinity Drake, genannt Finn, und sein verrückter Onkel Al sind gerade auf dem Weg in die Ferien, als Al zu einer internationalen Krisenkonferenz abberufen wird. Die Welt steht vor einer globalen Katastrophe: Im Süden Englands wurde ein sogenannter Scarlatti freigesetzt, ein Killerinsekt, das innerhalb weniger Tage die halbe Menschheit auslöschen könnte. Sofort wird ein Interventionsteam zusammengestellt, das den Scarlatti verfolgen und vernichten soll. Es gibt bereits eine heiße Spur, aber der Scarlatti ist so klein wie ein Daumen und schwirrt durch ein Gebiet so groß wie die ganze Grafschaft Surrey. Nur ein Team, das genauso winzig ist, hat eine reale Chance ihn zu finden. Eine durchgeknallte Idee? Nein, denn Onkel Al hat eine Maschine erfunden, mit der die gesamte Crew auf durchschnittlich 9 Millimeter geschrumpft werden kann. Ein hochriskanter Auftrag, für den nur speziell ausgebildete Agenten in Frage kommen. Kurz nachdem er das Team auf seine gefährliche Mission geschickt hat, vermisst Onkel Al plötzlich seinen Neffen Infinity ...

Meine Meinung:

Titel: Kleine Helden ganz GROSS

Bei dem stylischen Cover und der Ansage, dass Minihelden die Welt retten werden, da war mein Interesse sofort geweckt. Bei diesem vorliegenden Buch handelt es sich übrigens um den ersten Band einer Reihe.

Autor John McNally stellt uns den 13 jährigen Waisenjungen Finn vor, der unter dem Namen Infinity Drake unterwegs ist. Seitdem seine Wissenschaftlereltern tot sind, lebt er bei seiner Großmutter. Die Ferien will er mit seinem total coolen Onkel Al verbringen. Auf dem Weg in den Urlaub erhält Wissenschaftler Al jedoch einen dringenden Anruf, denn eine globale Katastrophe steht kurz bevor. Es gilt das mutierte Killerinsekt Scarlatti zu bekämpfen und plötzlich findet sich Finn im Agententeam wieder, in nur neun Millimeter Größe. Werden sie das Insekt killen und die Menschheit dadurch retten können?

Für meinen Geschmack richtet sich das Buch in erster Linie an Jungs und technikbegeisterte Mädchen, denn es ist immer mal wieder die Rede von wissenschaftlichen Experimenten und physikalischen Begebenheiten. Zudem kommen auch zahlreiche Fremdwörter wie Mandibel, subatomare Resonanz etc. vor, was für ein Jugendbuch ja doch eher ungewöhnlich ist.

Ein objektiver Erzähler schildert uns die Ereignisse. Finn und seine Teammitglieder sind gut in Szene gesetzt und ausreichend gezeichnet, die Nebencharaktere hingegen werden nur oberflächlich dargestellt, was ich bei einem Jugendbuch aber nicht schlimm finde.

Der Schreibstil des Autors ist immens rasant und ihm gelingt es, dass man sich als Leser sehr gut die Minihelden in Aktion vorstellen kann, wenn z. B. Regentropfen wie Basketbälle daher kommen, Spinnen so groß wie Hunde sind und Buchfinken einem wie Gozilla persönlich erscheinen.

Gelungen ist, dass bestimmte Abschnitte mit anderer Schriftart versehen sind. So sind die Gefühle des Killerinsektes fett gedruckt, der Bösewicht teilt uns seine Gedanken kursiv mit und die eigentliche Handlung ist im Normaldruck zu lesen. So kann man sich als Leser besser orientieren.

Mir hat vor allem gefallen, dass die Ideen des Autors recht abgedreht sind, so etwas hat man definitiv noch nicht gelesen. Unser Held Finn war mir zudem sehr sympathisch und auch Oma mit Hund Jo-Jo hat mein Herz erreicht.

Für mich ein guter Agentenroman für Jugendliche ab 12 Jahren, nicht zwingend ein All- Ager, aber auch für Erwachsene durchaus lesenswert!

Fazit: Ein gelungener Startband. Ich bin jetzt schon gespannt was Finn noch so erleben wird...


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 7: "Die Wächterin der Krone" von Beate Sauer

  • Taschenbuch: 448 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (17. November 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442479339
  • ISBN-13: 978-3442479337

Inhaltsangabe:

England im 12. Jahrhundert: Während König Richard im Heiligen Land weilt, reißt sein Bruder John die Krone an sich. Die junge Robin und ihr Bruder Luce werden Opfer des Bruderkriegs: Johns Vasall Edward de Thorigny, Erzfeind ihrer Familie, vertreibt die beiden von ihren Gütern. In den Wäldern finden sie sich mit Gleichgesinnten zusammen, um gegen de Thorigny zu kämpfen. Doch Robin hat sich, ohne zu wissen, wer er ist, in Edwards Halbbruder Cederick verliebt. Dieser erwidert ihre Gefühle. Als sie jedoch seine wahre Identität erfährt, scheint das Schicksal ihrer Liebe besiegelt. Robin ergreift erneut die Flucht – in ein unberechenbares Abenteuer ...

Autoreninfo:

Beate Sauer wurde 1966 in Aschaffenburg geboren. Sie studierte Philosophie und katholische Theologie in Würzburg und Frankfurt am Main. Sie lebt und arbeitet als freie Autorin in Bonn.

Meine Meinung:

Titel: Kann man seinen Feind wirklich lieben?

Bei "Die Wächterin der Krone" handelt es sich um den dritten Teil einer Trilogie. Die Vorgängerbände lauten "Am Hofe der Löwin" und "Die Rache der Heilerin". Ich hatte bisher noch kein Buch der Autorin gelesen und kenne demnach auch nicht die Vorgängerromane, aber das Buch war auch ohne Kenntnis der vorherigen Geschichten gut verständlich.

Beate Sauer entführt uns nach England im 12. Jahrhundert und wir begleiten die junge Robin, eine wirklich sympathische und vor allem mutige Protagonistin, die bereits auf den ersten Seiten mein Herz erreicht hat. Robin gerät zusammen mit ihrem Bruder in den Bruderkrieg um Edward de Thorigny, ihr Erzfeind. Und zu allem Überfluss verliebt sich Robin in den Bruder ihres Erzfeindes. Hat ihre Liebe da überhaupt eine Chance?

Die Geschichte wird uns aus der dritten Person geschildert, so dass wir über alle Charaktere etwas erfahren. Die handelnden Akteure sind alle sehr gut gezeichnet und es gibt nicht nur gut oder böse, denn auch für die weniger beliebten Protagonisten hat man durchaus Verständnis.

Mir hat vor allem gefallen, dass mir dieser Roman eine Zeit näher gebracht hat, von der ich bisher gar nicht so viel wusste.

Ebenfalls klasse fand ich die Parallele zu Robin Hood, das hat hier einfach gepasst.

Fazit: Ein überaus unterhaltsamer historischer Roman, der Lust auf die anderen Bände macht, die von Robins Mutter und Großmutter handeln. Lesenswert und uneingeschränkt zu empfehlen.


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 6: "Der Club der Traumtänzer" von Andreas Izquierdo




  • Broschiert: 448 Seiten
  • Verlag: DuMont Buchverlag; Auflage: 3 (8. Oktober 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3832162631
  • ISBN-13: 978-3832162634

Inhaltsangabe:

Gabor Schöning sieht gut aus, ist erfolgreich, und die Frauen liegen ihm zu Füßen: Die Welt ist für ihn wie ein großer Süßwarenladen. Außerdem ist Gabor ein Mistkerl. Er schreckt vor nichts zurück, um seine Ziele zu erreichen. Doch dann fährt er mit dem Auto die Direktorin einer Sonderschule an. Und die kennt sich mit Schwererzieh-baren wie ihm bestens aus. Als Wiedergutmachung soll Gabor fünf Sonderschülern Tango beibringen. Das Problem ist nur, dass alle Schüler einen IQ unter 85 und eigentlich keinen Bock auf Tanzen haben. Die Sache gerät außer Kontrolle: Die Kids stellen sein Leben auf den Kopf, sein ärgster Konkurrent wittert die große Chance, ihn aus der Firma zu drängen, und zu allem Überfluss verliebt er sich in eine Frau, die ihm nicht gleich zu Füßen liegt. Als eines der Tangokids schwer erkrankt, setzt Gabor alles auf eine Karte – er wird diesen Jungen retten, egal, was er dabei aufs Spiel setzt.

Autoreninfo:

Andreas Izquierdo, geboren 1968, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er veröffentlichte u. a. den Roman "König von Albanien" (2007), der mit dem Sir- Walter-Scott-Preis für den besten historischen Roman des Jahres ausgezeichnet wurde, sowie den Roman "Apocalypsia" (2010), der den Lovelybooks-Leserpreis in Silber für das beste Buch 2010 erhielt und zum Buch des Jahres bei Vorablesen.de gewählt wurde. Im DuMont Buchverlag erschien von ihm "Das Glücksbüro" (2013). 

Meine Meinung:

Titel: Das Leben ist manchmal gar nicht so einfach...

"Der Club der Traumtänzer" ist mein erster Roman von Andreas Izquierdo, den ich aufgrund der zahlreichen positiven Bewertungen einfach lesen wollte.

Im Buch geht es um den erfolgreichen Unternehmensberater Gabor Schöning, der sein Leben fest im Griff hat. Wechselnde Liebschaften und das Tanzen versüßen ihm den Alltag, bis er plötzlich in einen Unfall verwickelt ist. Um seine Schuld zu vertuschen, lässt er sich auf eine Erpressung ein. Er soll Kids einer Sonderschule das Tanzen beibringen, nur hat dies fatale Folgen. Ob das ein gutes Ende nehmen wird?

Mit Gabor als Protagonisten hatte ich im Buch konstant meine Schwierigkeiten, da ich sein Tun oft einfach nicht nachvollziehen konnte. Er handelt einfach zu impulsiv und ohne nachzudenken. Ganz im Gegensatz dazu stehen die Kinder aus der Förderschule, die jeder ihr Päckchen zu tragen haben. Die Kids haben mir wirklich sehr gut gefallen, allen voran Felix, den ich tief in mein Herz eingeschlossen habe. Aber auch in Jennifer konnte ich mich sehr gut hineinversetzen.

Die Geschichte wird uns ansonsten aus der dritten Person geschildert, so dass wir jede Person mal begleiten.

Dass Gabor sein Leben für die Kids komplett umkrempelt, hat mir sehr gut gefallen, allerdings war der Weg dorthin für mein Empfinden ein wenig an der Realität vorbei. Zudem waren die Probleme aller handelnden Akteure doch sehr viel, fast wirkte die Geschichte überfrachtet von menschlichen Problemen.

Die Geschichte hat mich ansonsten mit kleinen Abstrichen gut unterhalten, ich konnte mal lachen und mal weinen.

Fazit: Unterhaltsame Lektüre. Lesenswert!


Bewertung: 4/ 5 Sternen 

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Nr. 5: "Wie im Wald" von Elisabeth Klar


  • Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
  • Verlag: Residenz; Auflage: 1 (2. September 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3701716366
  • ISBN-13: 978-3701716364
Inhaltsangabe:

Karin lebt mit ihrem Freund Alexander in dem Haus am Waldrand. Auch ihre Pflegeschwester Lisa hat da früher gelebt, ebenso wie die Eltern August und Inge, die Geschwister Margarethe und Peter. Damals waren Karin und Lisa glücklich, sie sind gewachsen wie wilde Brombeersträucher, sind Hand in Hand zum Grund des Sees getaucht und haben sich in engen Wurzelhöhlen versteckt. Dann ist etwas geschehen, August ist tot und das Pflegekind wurde verstoßen. Jahre später holt Karin Lisa zurück und die beiden verstricken sich in ein ebenso verstörendes wie betörendes Spiel, sie geraten in einen Sog von Abhängigkeit, Anziehung und Abstoßung, der uns bis zur letzten Seite in seinen Bann schlägt.

Autoreninfo:

Elisabeth Klar geboren 1986 in Wien, Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Transkulturellen Kommunikation. Gemeinsam mit Susanne Müller leitet sie den Verein Literaturwerkstatt Wien.

Meine Meinung:

Titel: Eine Familie ohne Liebe...

"Wie im Wald" ist keine leichte Kost, die man mal schnell zwischendurch lesen kann und es ist auch kein Buch, um sich den Tag zu versüßen, denn es lässt uns in menschliche Abgründe blicken. Man liest es viel mehr mit Bedacht, streut kleine Pausen ein, um die Handlung verdauen zu können.

Beim Lesen wird schnell klar, dass mit der Familie etwas nicht stimmt. Sie haben ein Geheimnis, was zu den Zerwürfnissen innerhalb der Familie geführt hat. Man ahnt sehr schnell, was es sein könnte, aber erst ganz zum Schluss wird aufgelöst und man ist dennoch geschockt.

Elisabeth Klar hat hier Charaktere geschaffen, die man gern verstehen wollen würde, aber wie soll man dies, bei dem was sie tun und erst recht, wenn man sie nicht mag?

Ich fand die Geschichte wirklich sehr spannend, aber man muss in der Stimmung für das Buch sein, denn es zieht einen extrem nach unten, bedrückt einen und macht traurig.

Fazit: Anspruchsvoller Roman, der einen in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Schwere Kost und daher nur bedingt empfehlenswert. 


Bewertung: 3/ 5 Sternen 

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Nr. 4: "Die Tuchvilla" von Anne Jacobs

  • Taschenbuch: 704 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (15. Dezember 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442381371
  • ISBN-13: 978-3442381371
Inhaltsangabe:

Augsburg, 1913. Die junge Marie tritt eine Anstellung als Küchenmagd in der imposanten Tuchvilla an, dem Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer. Während das Mädchen aus dem Waisenhaus seinen Platz unter den Dienstboten sucht, sehnt die Herrschaft die winterliche Ballsaison herbei, in der Katharina, die hübsche, jüngste Tochter der Melzers, in die Gesellschaft eingeführt wird. Nur Paul, der Erbe der Familie, hält sich dem Trubel fern und zieht sein Münchner Studentenleben vor – bis er Marie begegnet …

Autoreninfo:

Anne Jacobs veröffentlichte unter anderem Namen bereits erfolgreich historische Romane und exotische Sagas. Mit Die Tuchvilla erfüllt sie sich einen lange gehegten Wunsch und gestaltet ein Familienschicksal vor dem spannenden Hintergrund der jüngeren deutschen Geschichte.

Meine Meinung:

Titel: Augsburg vor dem 1. Weltkrieg

Als Fan von Romanen mit historischem Hintergrund freute ich mich sehr auf dieses Werk, habe ich doch bisher noch kein Buch über Augsburg gelesen und war es auch das erste Buch der Autorin für mich.

Anne Jacobs entführt uns in die Augsburger Tuchvilla der Industriellenfamilie Melzer um 1913. In dieses Haus zieht die 18 jährige Marie Hofgartner als Küchenhilfe ein. Warum hat man gerade sie eingestellt, wo sie doch bei anderen Herrschaften ein schlechtes Arbeitszeugnis ausgestellt bekam? Und dann begibt sich Vollwaise Marie auf die Spuren ihrer Eltern und deckt dabei Geheimnisse auf, die in direkter Verbindung mit ihrem neuen Arbeitgeber stehen. Wird sie ihr Glück machen oder bald wieder auf der Straße stehen? Und vor allem: Warum schaut der junge Hausherr sie immer so komisch an?

Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm flüssig und leicht lesen, allerdings beschreibt sie oft Kleinigkeiten sehr detailliert, was den Roman zeitweise langatmig wirken lässt. Der Einstieg fiel mir etwas schwer, da ich mit Marie als Protagonistin lange nicht warm wurde. Aber im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich zum Positiven.

Ansonsten sind die handelnden Akteure in überschaubarer Form vorhanden, so dass man niemanden verwechselt oder Zusammenhänge nicht erkennen würde. Die Hauptprotagonisten sind ausreichend beschrieben, um sich ein Bild von ihnen zu machen. Hier findet sicher jeder Leser seinen Lieblingscharakter. Ich mochte am meisten den Pfarrer, der die Geschichte mit seinem Geschick in die richtigen Bahnen lenkte, aber auch das Hickhack zwischen den ungleichen Melzer- Schwestern gefiel mir gut.

Der Roman spielt zwar zwischen 1913 und 1914, erwähnt aber historische Ereignisse wenig bis gar nicht. Dennoch ist der Charme der Zeit für den Leser spürbar.

Als es dann so langsam ans Aufdecken der Geheimnisse ging, da konnte ich dann auch nicht mehr mit dem Lesen aufhören und die Geschichte endete dann für mich auch noch recht überraschend. Zu „Die Tuchvilla“ wird es eine Fortsetzung geben, die ich dann sicher auch wieder lesen werde.

Übrigens erinnerte mich der Roman häufig an die TV- Serie „Downton Abbey“, also wer diese mag, der liest sicher auch gern diesen Roman.

Fazit: Ein gelungener Schmöker, der für gute Unterhaltung sorgt. Lesenswert!


Bewertung: 4/ 5 Sternen 
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Nr. 3: "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" von Agnès Martin- Lugand

  • Broschiert: 208 Seiten
  • Verlag: Blanvalet Verlag (12. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3764505281
  • ISBN-13: 978-3764505288
Inhaltsangabe:

Seitdem ihr Mann Colin und ihre Tochter Clara bei einem Unfall starben, lebt Diane zurückgezogen. Der Einzige, den sie in ihre Wohnung lässt, ist ihr Freund Félix, mit dem sie bis vor einem Jahr ein Literaturcafé betrieben hat. Eines Tages jedoch beschließt sie Hals über Kopf, Paris zu verlassen und nach Irland zu ziehen, was ursprünglich einmal Colins Traum war. Ihr Ziel heißt: Mulranny. In dem kleinen Dorf am Meer hofft sie ein neues Leben aufbauen zu können – an einem Ort, an dem Claras Lachen nie erklang. Sie hätte aber nie erwartet, dass es ausgerechnet im regnerischsten Kaff der Welt jemanden gibt, der wieder Licht in ihr Leben bringt …

Autoreninfo:

Agnès Martin-Lugand ist Psychologin und war sechs Jahre im Rahmen eines Kinderschutzprogramms tätig. Seit dem Riesenerfolg von Glückliche Menschen küssen auch im Regen, das demnächst verfilmt wird, widmet sie sich nur noch dem Schreiben. Agnès Martin-Lugand lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in der Normandie. 

Meine Meinung:

Titel: Was tun, wenn dir das Liebste genommen wurde?

"Glückliche Menschen küssen auch im Regen" hat meine Aufmerksamkeit aufgrund des Titels und des romantischen Covers gewonnen.

Das Debüt von Agnès Martin-Lugand ist ein ideales Buch für ein Wochenende oder einen langen Lesenachmittag.

Das Buch startet direkt in der tiefsten Trauer der Protagonistin Diane, die das Liebste auf der Welt verloren hat, ihren Mann und ihre kleine Tochter Clara. Wie soll man so einen Verlust nur überwinden? Ist Verkriechen da nicht die beste Lösung?

Die Geschichte wird uns aus der Ich- Perspektive geschildert und lässt uns so Dianes Gefühle live miterleben. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Das Thema Trauer wird hier auf recht einfache Weise angepackt, was aber dennoch berührt und nachvollziehbar war.

Ich habe die Geschichte mit einem ordentlichen Spritzer Liebe richtig genossen.

Einen Punkt Abzug bekommt das Buch von mir nur, weil mich die Protagonistin mit ihrem Dauerzigarettenkonsum etwas genervt hat und ich nicht gerne von Protagonisten lesen, die betrunken Auto fahren.

Fazit: Leichte Geschichte über Trauer und Liebe, ein durchaus gelungenes Debüt. Lesenswert!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Endgame - Die Auserwählten" von James Frey


  • Gebundene Ausgabe: 592 Seiten
  • Verlag: Oetinger (7. Oktober 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3789135224
  • ISBN-13: 978-3789135224
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 16 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:

ENDGAME. Zwölf Meteoriten. Zwölf Spieler. Nur einer kommt durch. Als zwölf Meteoriten nahezu gleichzeitig an unterschiedlichen Orten der Erde einschlagen, gibt es keinen Zweifel mehr: Die Zeit ist gekommen. ENDGAME hat begonnen! Jeder der Meteoriten überbringt eine Nachricht, die die zwölf Auserwählten entschlüsseln müssen und die sie schließlich an einem geheimnisvollen Ort zusammenführt. Dort stehen sie ihren Gegnern zum ersten Mal gegenüber. Ein Wettkampf auf Leben und Tod beginnt und eine rücksichtslose Jagd um den gesamten Globus. Die Spieler müssen zu allem bereit sein. Wird Arroganz Bescheidenheit schlagen? Klugheit Stärke übertreffen? Wird Gnadenlosigkeit am Ende siegen? Schönheit von Nutzen sein? Muss man ein guter Mensch sein, um zu überleben? ENDGAME wird es zeigen. Aber nur wer die Hinweise richtig deutet und die drei Schlüssel findet, geht als Gewinner hervor. Und nur seine Linie wird überleben, wenn die gesamte Menschheit vernichtet wird.

Autoreninfo:

James Frey wurde 1969 in Cleveland, Ohio, geboren. Das Esquire Magazine nannte ihn "Amerikas wichtigsten Autor" und auch der Guardian UK betitelte ihn als "den besten Autor seiner Generation".

Meine Meinung:


Titel: Gelungener Auftaktband einer besonderen Trilogie

Dieses Buch hat es bei mir wirklich nicht leicht gehabt. Überall gehypt wollte ich natürlich wissen, worum es denn in Endgame gehen würde. Die zahlreichen negativen Bewertungen schreckten mich ab und wollten den anderen beinahe Recht geben, denn ich brauchte zwei Anläufe, eh ich gut ins Buch einstieg.

"Endgame - Die Auserwählten" startet ungemein brutal und mit unzähligen Protagonisten, so dass es mir erst einmal schwer fiel zu verstehen und die Zusammenhänge zu erkennen.

Die Geschichte wird uns von einem beobachtenden Erzähler näher gebracht, der immer mal bei einem der zwölf Auserwählten zugegen ist und dessen Schicksal wir dann mit verfolgen dürfen.

Die Kapitelüberschriften zeigen, wen wir gerade begleiten und wo sich derjenige derzeit befindet. Dies wird noch unterstrichen durch die Geschlechterzeichen der handelnden Protagonisten.

Hat man den Einstieg dann erst einmal geschafft (50 Seiten braucht es mindestens), saugt einen der schnörkellose Schreibstil des Autors förmlich ins Buch.

Beim Lesen kam ich mir immer mehr vor als würde ich einen total genialen Actionfilm sehen, rasche Szenenwechsel, Verfolgungsjagden, coole Autos, Flugzeugabstürze...

Als Protagonisten haben mir am besten Sarah Alopay und Chiyoko Takeda gefallen, da ich mich in sie am besten hineinversetzen konnte.

In meinen Augen ist das Buch zwar von der Aufmachung her ein Jugendbuch, sollte aber auf keinen Fall von Jugendlichen unter 16 gelesen werden, da zum einen die Handlung sehr komplex ist und eben rohe Gewalt mit jeder Menge Blut im Mittelpunkt stehen.

Fazit: Ein gelungener Auftakt, der mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten überzeugt hat. Gespannt warte ich nun auf Teil zwei. Lesenswert!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Das Geheimnis von Stralsund" von Sabine Weiß


  • Taschenbuch: 624 Seiten
  • Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: Aufl. 2014 (14. November 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3404171462
  • ISBN-13: 978-3404171460
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
Inhaltsangabe:

Norddeutschland, 1628. In der Geborgenheit ihrer Familie und ihrer Freunde verlebt die Kapitänstochter Sina eine glückliche Kindheit - bis eines Tages das Unheil über ihr Dorf hereinbricht und ihre Familie auf entsetzliche Weise auseinanderreißt. Sina selbst kann im letzten Augenblick nach Stralsund fliehen. Doch auch Stralsund bereitet sich bereits auf eine Belagerung durch die kaiserlichen Truppen vor, und inmitten der Kriegswirren fällt es Sina schwer, das Geheimnis des Rings zu lösen, den ihre sterbende Mutter ihr kurz vor ihrer Flucht gab. Nur Leif, ein junger schwedischer Schiffer, steht ihr bei. Doch kann Sina ihm wirklich trauen?

Autoreninfo:

Sabine Weiß, geboren 1968 in Hamburg, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete als Journalistin, bevor sie 2007 ihren ersten Roman über das Leben der Wachskünstlerin Marie Tussaud veröffentlichte. Er war ein großer Erfolg, und zwei weitere historische Romane folgten. Nachdem die Autorin für diese Romane monatelang durch Frankreich und Großbritannien gereist war, sowie im Elsass und in Süddeutschland recherchierte, freut sie sich nun, für Hansetochter erstmals in die Geschichte ihrer norddeutschen Heimat einzutauchen. Sabine Weiß lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nordheide bei Hamburg.

Meine Meinung:

Titel: Norddeutscher Historienschmöker

Dies ist mein erstes Buch von Sabine Weiß und als Fan historischer Romane wollte ich mich dann auch gern mal in das schöne Stralsund um 1628 versetzen lassen.

Hier lebt die Kapitänstochter Sina glücklich und zufrieden im Kreise ihrer Familie, doch ein Desaster trennt die Familie von einander. Sina flüchtet nach Stralsund, doch auch dort wird sie nicht lange sicher sein. Und zu guter Letzt muss sie auch noch das Geheimnis um den mysteriösen Ring lösen, den ihr ihre Mutter gab.

Ohne besondere Erwartungen hatte ich mich ans Lesen gemacht und bereits die ersten Seiten des Buches nahmen mich so sehr gefangen, dass ich das Lesen dieses Buches uneingeschränkt genoss, denn es hat alles was ein guter historischer Roman braucht. Als Leser erfahren wir viel geschichtliches aus der damaligen Zeit, was mir wieder einen Wissenszuwachs verschafft hat.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und jeder Leser wird sein passendes Gegenstück schon finden. Sina ist ein wirklich taffes Mädel, aber mir hat es vor allem Leif angetan. Sein Mut und sein Kampf um Stralsund und Sina ließen ihn mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Gelungen empfand ich auch die zarte Liebesgeschichte, die in die Handlung eingeflochten wurde.

Als Leser fühlt man sich wirklich in die damalige Zeit und Umgebung hineinversetzt und kann dadurch gut mitfühlen und mitleiden.

Fazit: Ein klasse Roman, der mir nicht nur gute Unterhaltung beschert hat, sondern auch Bildungslücken verkleinern konnte. Uneingeschränkt zu empfehlen!


Bewertung: 5/ 5 Sternen