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... im Juni 2016

Nr. 13: "WARP 3 - Die Katzenhexe" von Eoin Colfer


Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Loewe; Auflage: 1 (13. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785582617
ISBN-13: 978-3785582619
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:

Ein Zeugenschutzprogramm in der Vergangenheit. Dafür wurde WARP vom FBI ursprünglich entwickelt. Aber durch einen Riss im Zeittunnel sind einige der WARP-Agenten im Jahr 1647 gestrandet. Prompt werden sie von der überraschten Bevölkerung für Hexen gehalten und gnadenlos verfolgt. Auch FBI-Junior-Agentin Chevie Savano und ihr Freund Riley landen in diesem dunklen Zeitalter und treffen auf einen alten Widersacher: Quantenzauberer Albert Garrick, in dieser Epoche der erfolgreichste Hexenjäger von allen. Jetzt hat Garrick nur noch ein Ziel: Rache an seinem ehemaligen Lehrling Riley und dessen Gefährtin Chevie, der Katzenhexe!

Autoreninfo:

Eoin Colfer wurde in Wexford an der irischen Südostküste geboren. Nach einem Lehramtsstudium in Dublin und einigen Jahren in Saudi-Arabien, Tunesien und Italien kehrte er nach Wexford zurück, wo seine Bücher über den Meisterdieb Artemis Fowl entstanden. Den Beruf des Lehrers hat er an den Nagel gehängt, denn er hat sich vorgenommen, so lange zu schreiben, bis ihm die Ideen ausgehen oder die Leute aufhören zu lesen.

Meine Meinung:

Titel: Zeitreisen für Fortgeschrittene...

Nachdem mich der zweite Band "Der Klunkerfischer" enttäuscht hatte, wollte ich aber dennoch wissen wie die Trilogie endet, da der erste Teil "Der Quantenzauberer" sich so hervorragend las.

In meinen Augen sollte man auf jeden Fall die beiden Vorgänger kennen, sonst wird man Verständnisprobleme bekommen. Zudem sollte man auch eine gehörige Portion Fantasie mitbringen, um die erdachten Wurmlöcher und Co des Autors sich auch vorstellen zu können.

In diesem Band befinden sich unsere lieb gewonnenen Charaktere Riley und Chevie im Jahr 1647, wo die Hexenverfolgung gerade stark in Mode ist. Da verwundert es dann auch kaum, dass unsere Zeitreisenden schnell für solche gehalten werden. Können sie dem Mob entkommen und vor allem: werden sie Garrick endlich bezwingen können?

Gut gefallen hat mir, dass der Roman damit startet, dass man erfährt was bisher geschah. Da die Lektüre von Teil zwei für mich schon über ein Jahr her ist, hat das Erinnerungslücken gefüllt und so habe ich mich schnell wieder in der Geschichte zurechtfinden können.

Die massiven Gewaltszenen, die mir im zweiten Band so gar nicht lagen, hat Colfer hier zwar nicht gänzlich abgestellt, aber sie bestimmen nicht mehr ausschließlich die Handlung. Zudem hat der Autor zu seinem Humor zurückgefunden, so dass man beim Lesen ein ums andere Mal auch schmunzeln kann.

Etwas geschwommen bin ich bei den Wurmlöchern und dem Riss im Weltengefüge, da kam ich nicht immer ganz mit. Wahrscheinlich sollte man bei den Punkten einfach nicht so sehr darüber grübeln, sondern die Darstellung des Autos als gegeben hinnehmen.

Besonders erfreut hat mich hier wieder einmal Riley als Charakter. Er ist einfach so herzensgut, das kann man nur schwer begreifen. Ich fand einfach toll, dass er trotz allem was der schrecklichen Garrick getan hat, kein Mörder sein möchte.

Garrick ist als Protagonist wirklich dazu geboren dem Leser Albträume zu verpassen. Hier fand ich gut, dass trotzdem zwischendurch durchblitzt, dass er nicht immer so war und auch er mal etwas Menschliches an sich hatte.

Fazit: Für mich ein guter Abschluss der Reihe und eine deutliche Verbesserung zu Band 2. Wer Teil eins mochte, der wird mit diesem Abschluss ebenfalls glücklich werden, gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen


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Nr. 12: "These Broken Stars - Lilac und Tarver" von Amie Kaufman und Meagan Spooner

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Carlsen (27. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3551583579
ISBN-13: 978-3551583574
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: These Broken Stars


Inhaltsangabe:

Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls...

Autoreninfo:

Amie Kaufman wuchs in Australien und Irland auf und hatte als Kind das Glück, in der Nähe einer Bücherei zu wohnen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Hund Jack in Melbourne und schreibt Science-Fiction- und Fantasy-Romane für Jugendliche. Sie liebt Schokolade und Schlafen, hat eine riesige Musiksammlung und einen ganzen Raum voller Bücher.

Meagan Spooner wuchs in Washington, D.C., auf. Sie las und schrieb schon als Kind in jeder freien Minute, träumte damals aber noch von einer Karriere als Archäologin, Meeresbiologin oder Astronautin. Heute lebt sie ihre Abenteuerlust beim Schreiben und beim Reisen aus. In ihrer Freizeit spielt sie Gitarre, Videospiele und mit ihrer Katze.

Meine Meinung:

Titel: Mehr als nur eine zarte Romanze...

Eine Weltraumgeschichte habe ich seit "The 100“ schon lange nicht mehr gelesen und da mich hier das überaus hübsche Cover so extrem angelächelt hat, musste ich einfach dieses Buch lesen und wurde total überrascht.

In der Geschichte geht es um den Kriegshelden Tarver und um Lilac, das reichste Mädchen des Universums. Beide begegnen sich zufällig auf der Icarus, dem wohl größten und stabilsten Raumschiff der Welt. Als die Icarus abstürzt, treffen die Beiden in einer Rettungskapsel erneut aufeinander und besiegeln damit ihr weiteres Schicksal, denn so unterschiedlich sie auch sind, sie können nur gemeinsam bestehen.

Die Handlung wird uns Leser aus der Ich- Perspektive nahe gebracht und im steten Wechsel fungiert mal Lilac und mal Tarver als Erzähler. Mir hat diese Erzählweise sehr gut gefallen, denn dadurch waren die Figuren für mich viel greifbarer und ich fühlte mich ihnen sofort näher. Ihre Gefühle und Gedanken kamen sehr deutlich zum Vorschein, so etwas mag ich immer ganz besonders. Unterbrochen werden diese Abschnitte von kurzen Auszügen einer Befragung, wodurch für meinen Geschmack das Interesse des Lesers noch mehr geweckt wurde.

Die Hauptakteure sind für meine Begriffe unheimlich gut gezeichnet. Tarver war mir auf Anhieb sympathisch. Gerade sein Drang zu helfen und Gutes zu tun, hat mich direkt für ihn eingenommen. Er ist eben ein Typ, mit dem man Pferde stehlen kann. Lilac hingegen habe ich anfänglich total falsch eingeschätzt. Zu Beginn dachte ich nur, dass sie eine verwöhnte Prinzessin ist, aber im Verlauf der Handlung wurde immer sichtbarer wie stark sie als Person eigentlich ist. Zum Schluss hat sie mir daher noch besser gefallen als er, weil sie für mich im Roman eine enorme Entwicklung durchgemacht hat. Dass Nebencharaktere hier wenig bis gar keine Rolle spielten, hat mich überhaupt nicht gestört, da unsere beiden Protagonisten so ausdrucksstark waren, dass es keiner weiteren Personen bedurfte.

Die Darstellung des fremden Planeten und der beschwerlichen Reise waren sehr realistisch, so dass man herrlich mitfiebern konnte.

Mein Highlight waren ganz klar die mysteriösen Stimmen, denn die haben bei mir ein Prickeln auf der Haut hervorgerufen.

Einzig etwas schwach empfand ich das Ende, denn das kam mir zu plötzlich und mir erschien nicht alles schlüssig und aufgeklärt. Dennoch hat mich die Buchidee so fasziniert, dass der etwas schwächere Schluss meinen äußerst positiven Eindruck nicht mehr schmälern kann.

Fazit: Ein Autorenduo, welches unheimlich fesselnd schreiben kann, hat hier einen überzeugenden Startband vorgelegt, dass man einfach nur weiterlesen möchte. Spannende Lektüre, die jung und alt zu unterhalten weiß. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 11: "Ein Hauch von Schicksal" von Lara Wegner


Broschiert: 290 Seiten
Verlag: Drachenmond-Verlag (4. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959910673
ISBN-13: 978-3959910675


Inhaltsangabe:

Ein Amulett, mehr ist Grace von ihrer Familie nicht geblieben. Angeblich erfüllt es Wünsche. Obwohl sie nicht daran glaubt, wünscht sie sich ein neues Leben. Am nächsten Morgen erwacht sie nicht nur im 17. Jahrhundert, sondern auch noch in einer Ehe mit dem ehemaligen Freibeuter Rhys Tyler, mit dem sie nach Barbados segeln muss. Niemals hätte sie erwartet, in diesem Mann ihre große Liebe zu finden. Doch gerade als Grace wieder an das Glück glaubt, werden sie von Piraten entführt und geraten in die Gewalt eines Mannes, der alles daran setzt, Grace zu brechen und Rhys zu vernichten. Nichts ist mehr sicher. Denn auch eine große Liebe kann an der Grausamkeit eines Wahnsinnigen zerschellen.

Autoreninfo:

Lara Wegner ist Jahrgang 1967 und lebt in der Nähe von Frankfurt.

Meine Meinung:

Titel: Gute Idee mit schwächelnden Charakteren…

Aufgrund des spannenden Klappentextes und dem enorm hübschen Cover (wirklich eine Augenweide, oder?) bin ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden, welches für mich das Erste aus dem Drachenmond- Verlag war.

In der Geschichte geht es um die 20 jährige Grace, die ihre Familie durch einen Flugzeugabsturz verloren hat. Dieser Schicksalsschlag hat sie in tiefe Depressionen sinken lassen, weshalb sie auch in psychologischer Betreuung ist. Das Einzige was ihr geblieben ist, ist das Familienamulett. Als sie sich eines Nachts ein anderes Leben wünscht, wacht sie am nächsten Morgen im 17. Jahrhundert an der Seite eines Freibeuters auf und das Abenteuer ihres Lebens beginnt. Was hat das Schicksal nun mit ihr vor?

Grace fungiert hier als Ich- Erzählerin, so dass der Leser nah an ihr dran ist. Leider fiel es mir trotz der Perspektive schwer mich in sie hineinzuversetzen und sie wirklich zu verstehen, denn sie war für mich nicht so recht greifbar. Zudem agiert sie in meinen Augen nicht wie jemand, der wirklich leidet und mit Depressionen zu kämpfen hat.

Das Besondere an dem Roman ist wohl die Schreibe der Autorin, denn sie kann sehr bildhaft beschreiben und man kann sich das Setting mit allem drum und dran gut vorstellen. Leider blieben für meinen Geschmack aber die Charaktere auf der Strecke, sie werden zu oberflächlich betrachtet.

Völlig erstaunlich für mich, dass ich mich sogar eher mit dem männlichen Charakter Rhys Tyler identifizieren konnte als mit Grace, einfach weil er auf mich authentischer wirkt als sie. Wenig glaubhaft empfand ich zudem die Entwicklung der Beziehung zwischen den Beiden. Anfänglich schweigen sich die beiden über Wochen nur an und können sich absolut nicht ausstehen und dann finden sie ganz plötzlich doch zusammen, was mir zu sehr aus der Luft gegriffen erschien. Mag sein, dass es so etwas tatsächlich gibt, mir ist das bisher nicht untergekommen.

Fazit: Eine spannende Romanidee mit tollem Schreibstil, bei dem die Figuren ausgereifter hätten sein können. Ich habe mich dennoch gut unterhalten gefühlt und spreche eine Leseempfehlung aus.

Bewertung: 4/ 5 Sternen


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Nr. 10: "Schnelle Gerichte!" von Anne Lucas


Broschiert: 224 Seiten
Verlag: Bassermann Verlag (25. Januar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3809434957
ISBN-13: 978-3809434955

Inhaltsangabe:


Schnell, lecker, einfach zuzubereiten und abwechslungsreich! Unter 140 Rezepten können Sie je nach Lust und Laune zwischen Pasta, Pizza und Reis, Schnitzel, Fisch und Hähnchen auswählen. Oder doch lieber ein knackiger Salat oder eine warme Suppe? Auch dafür finden Sie in diesem Buch köstliche Rezepte, die sich im Handumdrehen zubreiten lassen.

Autoreninfo:

Anne Lucas ist gelernte Köchin und studierte Oecotrophologin. Sie arbeitet als kochende Redakteurin und Foodstylistin für die Zeitschrift essen & trinken Für jeden Tag aus dem Verlagshaus Gruner + Jahr. Zusätzlich ist sie freiberuflich in den Bereichen Rezeptentwicklung und Foodstyling tätig.

Meine Meinung:

Titel: Wenn es mal wieder schneller gehen muss...

Frisch kochen ist in unserer Familie eine Herzensangelegenheit, nur klappt dies leider aufgrund von beruflich bedingter Zeitknappheit immer weniger. Daher war ich auf der Suche nach einem Kochbuch für den Alltag und hiermit habe ich es auch gefunden.

In dem vorliegenden Kochbuch kann man bis auf Backwaren und Desserts alles Mögliche an Fleischgerichten, Suppen oder auch vegetarischen Gerichten finden, die schnell gemacht sind und keiner außergewöhnlichen Zutaten bedürfen, denn das Meiste hat man davon zu Hause.

Mir gefällt an der Rezeptsammlung, dass sie zum Ausprobieren anregt. So muss man sich nicht zwingend an alle Vorgaben halten, kann variieren und es gelingt dennoch. Das Buch motiviert regelrecht durch Zusatztipps Abwandlungen auszuprobieren.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass kurz und knackig erwähnt wird wie man Lebensmittel richtig lagert und was man alles in der Küche als Grundausstattung haben sollte.

Das Kochbuch ist dafür ausgelegt, dass man mit den Rezepten zwei Personen satt bekommt. So muss man nicht lange die Zutatenliste runter brechen. Zudem sind alle Rezepte verständlich und ausreichend genug erläutert.

Etwas schade fand ich, dass es nicht zu jedem Rezept ein Bild gibt, die Mehrzahl der Rezeptideen kommt ohne Foto daher, dabei hole ich mir am liebsten erst einmal Appetit durch anregende Rezeptbilder, aber das ist bei einem Kochbuch der Preisklasse nicht schlimm.

In meinen Augen bekommt man hier für wenig Geld ein gut ausgestattetes Kochbuch in einer Broschurausgabe, die haltbar und solide für den Alltag ist, so dass man wohl lange daran Freude haben wird.

Fazit: Dieses Kochbuch hat meine Erwartungen erfüllt, ich kann hier nur eine Kaufempfehlung aussprechen!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 9: "Als unsere Herzen fliegen lernten" von Iona Grey


Taschenbuch: 608 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (16. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734101883
ISBN-13: 978-3734101885
Originaltitel: Letters to the Lost

Inhaltsangabe:


1943, London: In der Ruine einer zerbombten Kirche trifft der amerikanische Pilot Dan Rosinski die junge Engländerin Stella Thorne. Es ist der Beginn einer unaufhaltbaren, aber unmöglichen Liebe, denn Stella ist verheiratet, und Dans Chancen, den Krieg zu überleben, sind mehr als gering. In einer Zeit, in der alles ungewiss ist, schreiben sie sich Briefe, um an dem festzuhalten, woran sie glauben: ihre Liebe. Viele Jahrzehnte später rettet sich eine junge Frau in ein leerstehendes Haus in einem Londoner Vorort. Da erreicht sie ein Brief, der sie in die Geschichte einer Liebe hineinzieht, die ein halbes Jahrhundert überlebt hat…

Autoreninfo:

Iona Grey studierte Englische Sprache und Literatur an der Manchester University. Ihre Begeisterung für Geschichte und ihr großes Interesse an Frauenschicksalen des 20. Jahrhunderts brachten sie dazu, ihren Roman Als unsere Herzen fliegen lernten zu schreiben. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren Töchtern im Nordwesten Englands auf dem Land.

Meine Meinung:

Titel: Liebe in schweren Zeiten...

Das hübsche Cover und der Klappentext haben mich magisch angezogen, so dass ich dieses Romandebüt einfach lesen musste, welches mich sehr schnell in den Bann zog.

In der Geschichte geht es um zwei Liebesgeschichten, die unterschiedlicher kaum sein könnten und dennoch miteinander vereint sind. Zum Einen haben wir da beginnend ab dem Jahr 1942 die verheiratete Stella, die sich völlig unerwartet in den amerikanischen Soldaten Dan verguckt. Diese Liebe darf nicht sein und dennoch schreiben sich die beiden Briefe, um sich nah zu sein. In der Gegenwart des Jahres 2011 ist Jess auf der Flucht und findet dabei die Briefe vom Liebespaar der Vergangenheit. Wie werden diese sie in die Arme von Will Holt bringen?

Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler nahe gebracht, der alles genau im Blick hat. Im steten Wechsel befinden wir uns als Leser mal in der Gegenwart und mal in der Vergangenheit. Beide Parts sind für sich fesselnd und spannend.

Für eine leichte Orientierung ist gesorgt, denn die Kapitel sind mit der jeweiligen Jahreszahl, in der man sich aktuell befindet, überschrieben. Die Liebesbriefe sind in einer anderen Schriftart dargestellt, so dass sich hervorstechen.

Gerade die Briefe haben es mir beim Lesen immer wieder angetan, denn sie stecken so voller Gefühl und Leidenschaft, das ist wirklich unglaublich. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass in der heutigen Zeit noch so zauberhafte Post verschickt wird.

Für mich waren beide Handlungsstränge stark und glaubhaft. Ich wurde von ihnen emotional mitgenommen.

Der Autorin gelingt es vor allem den Krieg sehr anschaulich darzustellen. Der Kampf ums Überleben ist hier genauso wichtig wie Liebe und Gefühl.

Fazit: Ein Roman, der mich regelrecht umgehauen hat. Wer besondere Liebesgeschichten mag, die vollends verzaubern ohne vor Kitsch zu triefen, der wird hier seine reinste Freude haben. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 8: "Das Feuerzeichen - Rebellion" von Francesca Haig


Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 345327041X
ISBN-13: 978-3453270411
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The Map of Bones - The Fire Sermon Book 2

Inhaltsangabe:


In der düsteren Welt der Zukunft herrscht eine Zweiklassengesellschaft: Die perfekten Alphas regieren und genießen alle Privililegien, die Omegas – ihre vermeintlich weniger perfekten Zwillinge – werden tagtäglich unterdrückt und gedemütigt. Nachdem die Insel der Omegas zerstört wurde, ist Cass, zusammen mit ihren Freunden Piper und Zoe, auf der Flucht. Irgendwo jenseits des Ozeans, so hoffen sie, gibt es ein Land, in dem das Omega-Brandzeichen auf ihrer Stirn keine Rolle mehr spielt. Doch dazu müssen sie erst einmal an die Küste gelangen, und Cass' ruchloser Zwillingsbruder Zach ist ihnen dicht auf den Fersen ...

Autoreninfo:

Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Das Feuerzeichen legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.

Meine Meinung:

Titel: Schwächelnde Fortsetzung...

Nachdem mich die Autorin mit dem Ideenreichtum in "Das Feuerzeichen" regelrecht umgehauen hatte, musste ich natürlich wissen wie es weiter geht, gerade nach dem Cliffhanger im letzten Band. Leider stellte sich schnell Ernüchterung ein.

In diesem Band befinden sich Cass und ihre Freunde Piper und Zoe auf der Flucht, nachdem die Insel zerstört worden ist. Überall lauern Gefahren, werden sie diese meistern können?

Cass fungiert hier wieder als Ich- Erzählerin, so dass man sehr intensiv ihre Gefühlswelt und ihre Gedanken miterleben kann.

Da ihre Trauer sehr groß ist, dreht sich ein Großteil des Buches ausschließlich darum, was ich recht ermüdend fand. Man erfährt dadurch nicht viel Neues, sondern liest eigentlich mehr oder weniger das, was man aus dem ersten Teil bereits kennengelernt hat. Ich kann verstehen, dass die Autorin nicht einfach so über den Verlust hinweggehen konnte, aber so enorm breit treten musste sie das Thema auch nicht. Cass entwickelt sich als Charakter nicht weiter, was ich sehr schade fand.

Im Gegensatz dazu stehen Zoe und Piper, über die man deutlich mehr erfährt, so dass sie dem Leser näher sind als zuvor.

Leider gelang es der Autorin nicht einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen, es fehlte einfach Action für meinen Geschmack. Vielmehr sorgen zahlreiche Dialoge für Längen, die nicht hätten sein müssen.

Für mich fühlte sich dieser Teil wie Füllstoff an, weshalb ich hier ein wenig enttäuscht bin, da ich einfach mehr erwartet hatte wie das Lüften von Geheimnissen und eine Weiterentwicklung der Charaktere.

Fazit: Um den dritten Band verstehen zu können, muss man wohl diesen gelesen haben. Hätte mich Band eins nicht so extrem geflasht, dann hätte ich diesen Teil wohl nach den ersten hundert Seiten abgebrochen. Von mir gibt es daher nur eine bedingte Leseempfehlung.


Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 7: "Die 100 - Heimkehr" von Kass Morgan


Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453270711
ISBN-13: 978-3453270718
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The 100 - Homecoming

Inhaltsangabe:


100 Jugendliche wurden aus dem Weltraum entsandt, um die Erde neu zu besiedeln. Womit sie nicht gerechnet hatten: Auf dem blauen Planeten gibt es immer noch Menschen - Menschen, die die Neuankömmlinge um jeden Preis vertreiben wollen. Nun spitzt sich die Situation noch einmal dramatisch zu: Auf der Raumstation geht die Luft aus, und eine kampfbereite Truppe rund um den zwielichtigen Vizekanzler Rhodes landet auf der Erde. Die 100 geraten endgültig zwischen alle Fronten, von überall droht Gefahr. Und nur gemeinsam werden die Jugendlichen die Freiheit, die sie auf der Erde gefunden haben, verteidigen können.

Autoreninfo:

Kass Morgan studierte an der Brown University bis zum Bachelor und absolvierte anschließend ein Masterprogramm in Oxford. Derzeit lebt sie als Lektorin und freie Autorin in Brooklyn. Noch vor Erscheinen ihres ersten Buches, Die 100, konnte sie bereits die Rechte der Serienverfilmung verkaufen.

Meine Meinung:

Titel: Überzeugende Fortsetzung der Reihe...

Nachdem mir die ersten beiden Bände "Die 100" und "Die 100 - Tag 21" gut gefielen, war nur klar, dass ich weiterlesen würde und da ich die TV- Serie bisher immer noch nicht geschaut habe, konnte ich ganz ohne vorgefertigte Eindrücke wieder in die Geschichte abtauchen.

Dieser Band startet genau dort, wo der vorherige endete, so dass man nahtlos weiterlesen kann. Auch wenn die Lektüre von Buch zwei schon eine Weile her ist, habe ich mich sehr schnell wieder in die Geschichte einfinden können.

Gelungen finde ich erneut, dass aus mehreren Perspektiven die Handlung dem Leser nahe gebracht wird, denn wie gewohnt begleiten wir Wells, Clarke, Bellamy und Glass, was für mehr Nähe zu den Figuren sorgt.

Interessant ist hier, dass die einstigen Allbewohner nun auch auf die Erde mittels Transportern zurückkehren und selbst der Vizekanzler kehrt heim, nur um den Hundert das Leben schwer zu machen und alles auf den Kopf zu stellen.

Mir hat besonders gefallen, dass die Autorin nicht davor zurückschreckt auch grausame Szenen, vor allem harte Überlebenskämpfe, mit einzubauen, was die Handlung erst so richtig authentisch werden lässt.

Ebenso gelungen empfand ich, dass Wells sich von Clarke gelöst hat und die Sache mit Sasha immer intensiver wird. Dadurch liegt der Fokus in diesem Band auch sehr auf den Groundern, was ich richtig klasse fand, denn zu denen wollte ich schon immer mehr erfahren.

Nach Abschluss der Lektüre bleiben einige Fragen offen, die dann wohl im nächsten Band geklärt werden.

Fazit: Überzeugende Fortsetzung, hier lese ich gern weiter. Klasse!

P.S.: In meinen Augen sollte man die Vorgänger in jedem Fall kennen, um alles zu verstehen.


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 6: "Das Flüstern der Magnolien" von Linda Goodnight


Broschiert: 448 Seiten
Verlag: HarperCollins; Auflage: 1 (10. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3959670311
ISBN-13: 978-3959670319
Originaltitel: The Memory House

Inhaltsangabe:


Auf Menschen will Julia Presley sich nicht mehr einlassen. Dafür hat sie gute Gründe. In ihrem Leben dreht sich alles um ihre Pension, die am Ende der Magnolienallee liegt – bis ihr eines Tages ein Fremder seine Hilfe bei den Sanierungsarbeiten anbietet. Dass Eli Donovan ebenso wie sie Geheimnisse hat, die er um jeden Preis bewahren will, spürt Julia schnell. Doch es braucht erst einen staubigen Stapel alter Liebesbriefe aus der Zeit des Bürgerkriegs, damit sie versteht: Die Zeit der Zärtlichkeit verjährt nie. Sie kann immer wieder neu beginnen. Zum Beispiel hier, zum Beispiel jetzt. Zum Beispiel mit Eli?

Autoreninfo:

Linda Goodnight stammt aus einer ländlichen Region in Oklahoma, wo sie auch heute noch lebt. Zwei Anliegen hat die Bestsellerautorin: Ihre Romane sollen ebenso emotional berühren wie unterhalten. Die Quelle ihrer Inspiration ist dabei ihre eigene Patchwork-Familie, zu der auch zwei Adotivkinder aus der Ukraine gehören, sowie die Erfahrungen, die sie als Krankenschwester und Lehrerin gemacht hat.

Meine Meinung:

Titel: Wenn die Magnolien leise rufen...

Ich liebe Bücher, die Geheimnisse in sich bergen und so fanden der Roman und ich zusammen.

Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen übermittelt. In der Gegenwart erfahren wir mehr über das Leben von Julia Presley und Eli Donovan. Während sie nur schwer mit dem Verlust ihres Sohnes zurechtkommt, versucht Eli nach einem Gefängnisaufenthalt neu Fuß zu fassen. Was hat das Schicksal mit den beiden vor? In der Vergangenheit um 1864 herrscht Krieg und die Farm von Charlotte und Edgar wird als Lazarett genutzt. Unglücklich in ihrer Ehe, verguckt sich Charlotte in den attraktiven Will, dem sie alsbald Liebesbriefe zukommen lässt. Wer wird sein Glück finden?

Ein beobachtender Erzähler leitet uns durch das Geschehen und da die Kapitel mit der jeweiligen Jahreszahl überschrieben sind, weiß man stets in welchem Jahrhundert man sich befindet.

Das Buch hat sich aufgrund der eher kurzen und prägnanten Sätze ungemein leicht lesen lassen. Vielmehr legt die Autorin auch ein Augenmerk auf die Interaktion der Protagonisten, so dass viele Dialoge ihren Platz finden, was mir durchaus gut gefiel.

Die Liebesgeschichten sind glaubhaft und sehr emotional in die Handlung eingewoben. Ich mag es, wenn es nicht allzu kitschig wird.

Die Protagonisten sind allesamt interessante Persönlichkeiten, wo jeder Leser seinen speziellen Liebling finden wird.

Mir persönlich hat am meisten die Handlung im 19. Jahrhundert gefallen und wie ich dadurch Bürgerkriegselemente miterleben durfte. So hat man geschichtlichen Wissenszuwachs beim Lesen direkt mit dabei.

Fazit: Ein herrlicher Schmöker, der nicht nur optisch etwas her macht. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gut!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Unicorns don't swim" von Antje Wagner (Hg.)


Broschiert: 256 Seiten
Verlag: AvivA; Auflage: 1 (16. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3932338820
ISBN-13: 978-3932338823
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Spannend, witzig, skurril, melancholisch und überraschend: 22 Geschichten zeigen Mädchen, die gängige Vorurteile und Geschlechterrollen durchbrechen. Die jungen Protagonistinnen befinden sich im Spannungsfeld zwischen den Lebensentwürfen ihrer Umgebung und ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen. In den Erzählungen haben Kinder mit der sexuellen Orientierung ihrer Eltern sehr viel weniger Probleme als diese selbst, verliebt sich eine junge Frau in die beste Freundin, fällt ein Mädchen durch eine Zeitfalte ins Mittelalter und boxt sich durch – und es tauchen Einhörner auf, die keine "fluffigen, pinken Plüschtiere" sind.

Meine Meinung:

Titel: Können Einhörner wirklich nicht schwimmen?

Das freche Cover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und da ich eher selten Kurzgeschichten lese, dachte ich probier doch einfach mal etwas Neues. Überraschungen vorprogrammiert.

In diesem Band erlebt der interessierte Leser vor allem Geschichten um Mädchen und junge Frauen wie sie sich sehen und wie andere sie gern hätten.

Mir hat besonders gefallen wie sehr mit den Geschlechtern und den Erwartungen des Lesers gespielt wird, denn oft kommt es anders als man beim ersten Lesen denkt.

Zudem sind die Geschichten teils top aktuell, wie bei "Djemile", wo es um ein Flüchtlingsmädchen geht.

Meine Lieblinge in diesem Erzählband waren "Kirschkönigin" und "Halbes Bett", Erstere weil hier gezeigt wird, dass Mädchen auch toll sein können, die nicht dem optischen Idealbild entsprechen und Letztere, weil ich einfach Zeitreisen sehr mag.

Für dieses Buch sollte man sich Zeit lassen, denn jede Geschichte wirkt noch nach und regt vor allem zum Nachdenken an.

Ich habe mich beim Lesen öfter an meine Jugend erinnert gefühlt und mit welchen Problemen ich in dieser Zeit zu kämpfen hatte.

Fazit: Ein Buch, welches nicht nur junge Leute begeistern wird. Prädikat wertvoll!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 4: "Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" von Clara Römer


Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Diana Verlag (9. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453358791
ISBN-13: 978-3453358799

Inhaltsangabe:


Ein Spediteur ruft bei Susa Bergmann an und will einen Kühlschrank abliefern. Der Name ihres Mannes steht auf dem Auftrag – allerdings mit einer falschen Adresse. Als sie nachfragt, hat Wolf eine einfache Erklärung, doch bald tauchen weitere Ungereimtheiten auf. Susa fährt zu der Adresse, eine junge Frau öffnet die Tür. In der Küche: der Kühlschrank. Auf der Kommode: Kinderfotos von Josie, dem Mädchen aus der Nachbarschaft, das ihrem Mann so ähnelt und den Namen seiner Großmutter trägt. Alle Puzzleteile passen zusammen, und Susas Welt zerbricht …

Autoreninfo:

Clara Römer hat Germanistik studiert und als Redakteurin gearbeitet, bevor sie mit dem Schreiben begann. Sie mag Familiengeschichten mit und ohne Happy End, geht gern ins Museum, weiß, wie wichtig Freundinnen im Leben sein können, und hat ein ausgesprochenes Faible für große und kleine Katzen. Sie lebt mit ihrem Mann in München.

Meine Meinung:

Titel: Wenn die rosarote Brille fällt...

Ich bin ja bekanntlich kein Fan von Frauenlektüre oder Liebesromanen, aber da mir dieses Buch ans Herz gelegt worden ist, habe ich mich einfach darauf eingelassen und wurde positiv überrascht.

In der Geschichte geht es um Susanne Bergmann, die sehr bald feststellen muss, dass ihr Ehemann Wolf sie anlügt. Was verbirgt er vor ihr? Als sie sein Geheimnis lüftet, bricht eine Welt für Susa zusammen. Was hat das Schicksal bloß mit ihr vor?

Ein beobachtender Erzähler, der stets Susa begleitet, führt uns durch die Geschichte. Hierbei erlebt man zum Einen die Gegenwart, zum Anderen die Vergangenheit, wo man durch kursiv gedruckte Abschnitte erfährt wie das Paar Wolf und Susa sich einst kennenlernte. Durch den Erzählstil ist man sehr nah an der weiblichen Hauptakteurin dran und kann ihre Emotionen sehr intensiv miterleben.

Doch die Autorin hat nicht nur ein Augenmerk auf unseren Hauptcharakter Susa, die sich im Verlauf der Handlung immens weiterentwickelt, sondern auch die Nebendarsteller sind interessant gezeichnet. Mir hat an Susa besonders gefallen, dass sie sich entwickelt, von der naiven Ehefrau, die ihrem Mann alles glaubt, zu einer standhaften Dame, die ihren Weg notfalls auch alleine gehen kann. Als Leserin bekommt man dadurch Mut zugesprochen, sollte man mal selbst in so einer Situation sein.

Besonders gelungen empfand ich, dass nicht nur Männer als Betrüger dargestellt werden, sondern das beiderlei Geschlechter als Betrüger oder aber Betrogener auftreten können und dass es jedem auf seine Weise weh tut. Alles andere hätte ich auch als zu plakativ empfunden, wenn nur die Männer stets die Bösen wären.

Als Leserin muss man so einige Prüfungen mit den Charakteren bestehen. Beim Lesen habe ich des Öfteren nach Luft schnappen müssen, weil ich einfach nicht glauben konnte, was das Schicksal mit unseren Protagonisten so vor hat. Das Leben geht manchmal seltsame Wege.

Das Ende verläuft sehr rosarot, wie bereits das Cover es vermuten ließ. Ich war in weiten Teilen zufrieden mit dem Schluss, nur die Auflösung der Schwesternrolle erschien mir dann doch etwas zu viel des Guten.

Fazit: Ein Frauenroman, der mitten aus dem Leben gegriffen wirkt. Mich hat er emotional gepackt, ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Prädikat gut!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 3: "Hinter den Lichtern" von Christian Walther (Hrsg.)


Taschenbuch: 264 Seiten
Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (1. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 340782100X
ISBN-13: 978-3407821003
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre

Inhaltsangabe:


Realität oder Fantasie? Wahrheit oder Traum? Wo verläuft die Grenze? Die raffinierten Erzählungen wagen, diese Grenze zu überschreiten. Sich ins "Dazwischen" zu begeben. Es sind Geschichten voller Brüche, absonderlicher Wendungen und skurriler Figuren. Mal absurd, mal komisch, mal traurig und mal experimentell. Eigensinnig und hintersinnig.

Meine Meinung:

Titel: So viel mehr als nur ein paar Kurzgeschichten...

Für mich war dieses Buch ehrlich gesagt ein Experiment, denn bisher hatte ich noch keine Kurzgeschichten gelesen. Tja und was soll ich sagen? Jeder sollte das Experiment mit diesem Band wagen.

Die im Buch enthaltenen Kurzgeschichten sind sehr vielseitig und jede für sich regt zum Nachdenken an.

Ich hatte gar nicht erwartet wie schwer es ist einen Band voller Kurzgeschichten zu lesen, denn jede Story fühlt sich wie ein kleines Buch an, über das man nach Beendigung grübeln muss.

Mir hat hier besonders gefallen, dass viele Geschichten den Leser in die Irre lenken. Man glaubt etwas zu wissen und am Ende kommt es dann doch ganz anders. Ich habe beim Lesen für mich jedenfalls sehr viel mitnehmen können. Gerade die Parts zum Thema gleichgeschlechtliche Liebe haben mich berühren können.

Im Übrigen fällt es mir schwer eine Lieblingsgeschichte zu nennen, da jede für sich beeindruckend war.

Auch wenn der Erzählband für Jugendliche ist, so werden jung und alt hier gute Unterhaltung vorfinden.

Fazit: Klasse Lektüre, über die ich noch lange nachsinnen werde. Absolute Leseempfehlung, klasse!

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 2: "Berlin Ripper" von Siegfried Langer


Taschenbuch: 264 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform (2. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 1530837855
ISBN-13: 978-1530837854

Inhaltsangabe:


Bereits mehrere Frauen sind einem grausamen Serienmörder zum Opfer gefallen. Alle waren sie jung, blond, attraktiv und keine Kinder von Traurigkeit. Die Medien sprechen schon vom "Ripper von Berlin". Die Privatdetektivin Sabrina Lampe folgt einer Spur ins Allgäu. Neugierig wühlt sie in der Vergangenheit und bringt dabei eine dunkle Familientragödie ans Tageslicht. Zeitgleich führen die Ermittlungen von Kriminalhauptkommissar Niklas Steg direkt in die höchsten Berliner Regierungskreise. Sind die beiden schnell genug, um weitere Morde zu verhindern?

Autoreninfo:

Siegfried Langer wurde 1966 in Memmingen geboren und ist 2014 - nach 18 Jahren in Berlin - wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt.

Meine Meinung:

Titel: Seltsamer Titel mit gutem Inhalt...

Der etwas merkwürdige Buchtitel hätte mich ja abgeschreckt, wenn ich die Thriller von Siegfried Langer nicht kennen würde, aber da ich die beiden ersten Bände "Leide!" und "Vergelte!" um Sabrina Lampe und Niklas Steg sehr genossen hatte, wollte ich natürlich nur zu gern wissen, welche Taten sie dieses Mal aufdecken und begann gespannt mit der Lektüre.

Ich empfinde es als durchaus empfehlenswert, die beiden anderen Bände gelesen zu haben, denn nur so kennt man die Verbindungen zwischen den einzelnen Protagonisten.

Im aktuellen Fall muss Niklas die Morde an blonden, hübschen Frauen aufklären, die zwar nicht lasterfrei waren, aber dennoch den Tod alles andere als verdient haben. Wer steckt hinter den Taten, bei denen die Frauen den Bauch aufgeschlitzt bekommen? Zur selben Zeit macht Sabrina Urlaub im Allgäu, doch lassen auch ihr die Fälle in der Heimatstadt keine Ruhe und sie recherchiert nebenbei, um Niklas zu unterstützen. Wird sie Niklas helfen können? Und vor allem: Hat er ähnliche Gefühle für sie, wie sie für ihn?

Auch hier führt uns wieder ein beobachtender Erzähler durch das Geschehen, so dass wir mal Sabrina und mal Niklas begleiten. Dadurch bekommt man auch mit wie die beiden zu einander stehen.

Ich fand es schön zu lesen, dass der Autor mit diesem Buch einen Ausflug in seine ehemalige Heimat Bayern wagt, so dass der Leser bayrischen Akzent und Lokalkolorit genießen darf. Die Darstellung der Umgebung ist ihm gut gelungen, da würde man glatt selbst Urlaub machen wollen.

Der Fall von Niklas ist schon sehr verzwickt und regt zum Nachdenken an. Wer hat nicht schon mal sein Glück durch Online- Dating versucht?

Mir hat gut gefallen, dass der Fall an sich nicht im Vordergrund steht, sondern auch persönliche Bindungen und Probleme mit aufgegriffen werden. Gerade über das Verhältnis zwischen Niklas und seinen Eltern erfährt man gern etwas.

Wieder herrlich ist auch, dass Frau Schimmelpfeng mit dabei ist. Sie hätte gern noch eine größere Rolle haben dürfen.

Die Auflösung des Falls hat mich überrascht. Erst ganz zum Schluss hatte ich eine Vermutung, die dann auch bestätigt wird, aber lange tappt man im Dunkeln und kommt nicht drauf, was ich als gelungenen Spannungsbogen empfunden habe.

Fazit: Das Ende deutet ganz klar daraufhin, dass uns Herr Langer auch zukünftig mit Sabrina- Geschichten versorgen wird und ich hoffe er lässt uns darauf nicht allzu lange warten. Ein toller Fall, den ich gerne weiterempfehle. Spannung pur!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Wie sie uns ansehen" von Rebekka Pax


Broschiert: 320 Seiten
Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (4. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3736301596
ISBN-13: 978-3736301597

Inhaltsangabe:


Die Tote sah aus wie Schneewittchen. Ihr langes Haar war schwarz wie Ebenholz, doch nicht glatt und seidig, sondern zerzaust, mit Blättern und kleinen Zweigen darin. Derjenige, der sie hierhergebracht hatte, war nicht sehr vorsichtig mit ihr umgegangen. Er hatte ihre Schönheit nicht gesehen. Ihre Haut war blass, als sei dies nicht die richtige Farbe für sie. Gebräunt und lebendig warm sollte sie sein ... Woran das Mädchen gestorben war, legte schon der erste Blick nahe. An ihrem schlanken Hals fanden sich Würgemale. Gequetschte Haut, bläuliche Hämatome. Ihre Augen waren weit aufgerissen, doch die dunklen Iriden hatten schon ihren Glanz verloren. Was sie in ihrem kurzen Leben wohl alles gesehen und erlebt hatte?

Autoreninfo:

Rebekka Pax wurde 1978 in Mülheim an der Ruhr geboren. Nach Abschluss ihres Studiums der Skandinavistik, mittelalterlichen Geschichte und Archäologie absolvierte sie mehrere Praktika in Los Angeles als Drehbuchlektorin. In den folgenden Jahren arbeitete sie für eine Kölner Produktionsfirma im Bereich Story Development und Lektorat.

Meine Meinung:

Titel: Cornelia Arents' emotionalster Fall

Nach den beiden Fällen "Lokes Mond" und "Spiegelseele" wollte ich auf jeden Fall wissen wie es mit der Kriminalkommissarin Cornelia Arents weiter geht. Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, die mich immens begeistern konnte.

Dieses Mal hat es Conny mit einem ganz perfiden Fall zu tun, denn ein Flüchtlingsmädchen wurde ermordet. Steckt wirklich Fremdenfeindlichkeit dahinter? Conny begibt sich auf Spurensuche und stößt auf ein Schicksal, dass tief berührt.

Das Besondere an diesem Fall ist wohl, dass im Vordergrund das Schicksal von Flüchtlingen aus Syrien steht, was nicht nur top aktuell ist, sondern auch tief bewegt. Jedes Kapitel beginnt mit den Tagebucheinträgen des Flüchtlingsmädchens Majida. Was sie alles erlebt hat auf ihrer Flucht, ist wirklich sehr emotional und bedrückt den Leser. Das Geschilderte fühlt sich wirklich real an, hier hat die Autorin offenbar sehr gut recherchiert.

In der Gegenwart ermittelt unsere Conny und wird dabei auch mit den Umständen in Flüchtlingsheimen konfrontiert. Zudem muss sie miterleben, wie die Menschen dort rechter Gewalt aus der Nachbarschaft und fremdenfeindlichen Äußerungen ausgesetzt sind, was für mich teilweise schwer erträglich war.

Conny war mir ja bereits in den ersten beiden Bänden äußerst sympathisch. In diesem Fall kommt ein neuer Charakter dazu, der des Dr. Faris Aydin, ebenfalls Syrer und Arzt. Er unterstützt Cornelia und das Anbändeln der beiden hat mir gut gefallen. Ich hoffe, dass in zukünftigen Fällen Faris dann auch wieder mit dabei ist.

Die Fallermittlungen sind spannend und die Ergebnisse erschreckend. Wie verrückt muss man sein, um so etwas zu tun? Wirklich interessant, was sich Frau Pax da ausgedacht hat und gleichzeitig so lebensnah und realistisch.

Der Fall kann gewiss auch ohne Vorkenntnisse der anderen gelesen werden, aber ich finde, dann verpasst man etwas.

Fazit: Für mich der bisher stärkste Fall der Reihe. Wenn das Niveau jetzt so bleibt, dann bin ich Cornelia Arents treu ergeben. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen