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Samstag, 26. Mai 2018

Rezension Nina George

"Die Schönheit der Nacht" von Nina George


Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Knaur HC (2. Mai 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426654067
ISBN-13: 978-3426654064


Inhaltsangabe:

Die angesehene Pariser Verhaltensbiologin Claire sehnt sich immer rastloser danach, zu spüren, dass sie lebt und nicht nur funktioniert. Die junge Julie wartet auf etwas, das sie innerlich in Brand steckt – auf des Lebens Rausch, auf Farben, Mut und Leidenschaft. In der glühenden Sommerhitze der Bretagne, am Ende der Welt, entdecken die beiden unterschiedlichen Frauen Lebenslust und Leidenschaft neu – und werden danach nie wieder dieselben sein.

Autoreninfo:

Die internationale Bestsellerautorin Nina George, geboren 1973 in Bielefeld, schreibt seit 1992 Romane, Essays, Reportagen, Kurzgeschichten und Kolumnen. Ihr Roman "Das Lavendelzimmer" wurde in 36 Sprachen übersetzt und eroberte weltweit die Charts, so die New York Times-Bestsellerliste in den USA. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, schreibt Nina George als Jean Bagnol Provencethriller. Nina George ist Beirätin des PEN-Präsidiums und Vorstandsmitglied des Verbands deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Sie lebt in Berlin und der Bretagne. 

Meine Meinung:

Titel: Wie es ist eine Frau zu sein...

Ehrlich gesagt hatte ich mich vor Leseantritt gar nicht damit beschäftigt, was mich im Roman erwarten würde, denn das Buch ist aufgrund der Autorin einfach so eingezogen, da mich jedes Werk von ihr bisher verzaubert hat. Doch was ich dann bekam, war so viel mehr als ich mit dieser Rezension ausdrücken kann.

In der Geschichte geht es um zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist zum einen Ehefrau und Mutter Claire, die mit Mitte vierzig an ihrem Lebensentwurf zweifelt. Hat sie in all den Jahren die richtigen Entscheidungen getroffen? Zum anderen ist da Julie, noch keine zwanzig, am Anfang ihres Lebens und völlig frei zu entscheiden, was sie machen will. Doch dann treffen die Frauen zufällig aufeinander und nichts ist mehr wie zuvor...

Der beobachtende Erzähler, der uns durch die Geschehnisse führt, verwöhnt den Leser mit einer bildgewaltigen Sprache, die seinesgleichen sucht. Fast hat man den Eindruck als würde man Liebe in Form von Worten erfahren. Es fällt schwer dies zu beschreiben, daher formuliere ich es so: einfach schön.

Auch wenn ich noch weit von der Vierzig entfernt bin, so konnte ich mich dennoch gut mit Claire und ihrem Gefühl "versteinert zu sein" identifizieren. Durch sie wird wirklich sehr schön deutlich in welchem Zwiespalt wir Frauen oft stecken. Ihre Reaktionen waren stets nachvollziehbar und es fühlte sich beinahe so ans als wäre man als Leserin sie selbst.

Was Julie betrifft, so kann sich wohl jeder über fünfundzwanzig an seine Jugend und seine Zerissenheit erinnern. Ihre Abneigung dem  Meer gegenüber hat mich tief berührt und es hat mich gefreut, dass sie sich letztendlich ihren Ängsten stellt.

Für mich ist dieser Roman etwas, dass meine Seele berührt hat, in mir tief verborgene Gefühle geweckt und mich doch arg nachdenklich gestimmt hat.

Ein Genuss war es zudem von der bretonischen Landschaft zu lesen, was sich wie ein Kurzurlaub angefühlt hat.

Fazit: Ein unglaublicher Roman, den in meinen Augen jede Frau gelesen haben sollte, um dann über sich selbst nachzudenken. Weltklasse und für mich in jedem Fall eine Lesehighlight im Jahr 2018.

Bewertung: 5/ 5 Sternen

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